Die Formel 1 und die Nachwuchsklassen gedenken beim Großen Preis von Belgien dem vor einem Jahr bei einem Unfall in Spa-Franchorchamps gestorbenen Anthoine Hubert. Vor dem Rennen der Motorsport-Königsklasse wird es am Sonntag (15.10 Uhr/Sky und RTL) eine Schweigeminute geben, ebenso in der Formel 2 am Samstag.
In der zweithöchsten Formel-Serie war Hubert am 31. August ausgangs der legendären Eau Rouge auf dem Kurs in den Ardennen verunglückt und mit nur 22 Jahren gestorben. Der ebenfalls in den Unfall verwickelte Juan Manuel Correa hatte schwerste Verletzungen am Bein erlitten.
Alle Rennwagen von der Formel 1 bis zur Formel 3 werden an diesem Wochenende in Belgien mit einem Logo zu Ehren Huberts an den Start gehen. Es zeigt auf überwiegend blauem Hintergrund unter anderem einen lächelnden Hubert, dazu seine Initialen AH und seine Startnummer 19, die in der Formel 2 nie mehr vergeben werden wird.
Hubert galt als einer der "vier Musketiere" im Rennsport zusammen mit Charles Leclerc, der in der Formel 1 für Ferrari fährt, Pierre Gasly, der für Alpha Tauri in der Motorsport-Königsklasse antritt und dem Renault-Piloten Esteban Ocon. Hubert war ebenfalls ein Kandidat für die Formel 1. 2018 hatte er die damalige GP3 gewonnen. "Sein Tod hat die ganze Motorsportszene erschüttert", heißt es in einem Video über Hubert: "Er wird schmerzlich vermisst."
Der in den tödlichen Unfall von Anthoine Hubert verwickelte Juan Manuel Correa plant unterdessen sein Comeback in der nächsten Saison. Der 21 Jahre alte Formel-2-Pilot hofft sogar, dass er noch in diesem Jahr wieder ins Rennauto einsteigen kann.
Juan Manuel Correa plant sein Comeback in der nächsten Saison
"Ich habe noch ein paar Operationen vor mir, aber das ganze Metallzeug sollte bis Ende des Jahres weg. Es kann also sein, dass ich noch im Dezember ins Auto springen kann", sagte der in Ecuador geborene Amerikaner bei einem Interview vor dem Rennwochenende in Belgien, das er vor Ort in Spa-Francorchamps verfolgen wird. Correa trägt noch immer eine Schiene um seinen rechten Unterschenkel.
"Ich bin sehr glücklich, wieder hier zu sein, es wird aber auch sehr traurig", meinte Correa. Bei dem verheerenden Unfall am 31. August 2019 konnte er dem bereits verunglückten Wagen von Hubert nicht mehr ausweichen und krachte mit fast 218 Stundenkilometern in das Auto des 22-jährigen Franzosen, der den Horror-Crash nicht überlebte.
Correa erlitt schwere Verletzungen. "Anfangs habe ich ums Überleben gekämpft, dann war es ein Kampf um mein rechtes Bein und danach kam die Frage: Was mache ich jetzt? Was ich gemerkt habe: Der Unfall hat mir definitiv Angst gemacht, er hat mir aber nicht meine Leidenschaft geraubt", sagte Correa.
Schwer fällt es ihm noch immer, über Hubert zu reden, zu dessen Gedenken auch die Formel 1 vor ihrem Rennen an diesem Sonntag (15.10 Uhr/Sky und RTL) eine Schweigeminute abhalten wird. "Alles, was ich tue, erinnert mich noch an ihn. Es ist noch immer nicht vorstellbar, was passiert ist", sagte Correa.