Die Schließung der Rotkreuzklinik hat ein tiefes Loch gerissen. Die Gesundheitsversorgung beschäftigt die Menschen im Westallgäu. Innerhalb weniger Tage haben fast 2200 Bürgerinnen und Bürger eine Online-Petition mit dem Titel „Schaffen Sie ein Medizinisches Versorgungszentrum in Lindenberg“ unterzeichnet. Zur Einordnung: Das sind mehr Menschen, als Gemeinden wie Röthenbach, Stiefenhofen oder Hergensweiler Einwohner haben.
Einige der Unterzeichnenden haben auch Kommentare hinterlassen, was sie bewegt, die Petition zu unterstützen. Eine Frau bezeichnet derzeitige medizinische Versorgung als „mehr als unzureichend“. Eine andere schreibt: „Die Arztpraxen sind schon lange überlastet und an die Grenzen des Machbaren gestoßen.“ Und ein Unterstützer warnt davor, dass „wir sonst eine medizinische Wüste erwarten müssen“.
Viele Menschen unterschreiben die Petition im Internet
Die Petition auf der Plattform www.change.org ist als Aufforderung an die heimischen Politiker zu sehen: „Wir fordern den Kreistag in Lindau und die Kommunen im Westallgäu auf, unsere Bedenken ernst zu nehmen und die Verbesserung der Gesundheitsversorgung in unserer Region finanziell zu unterstützen“, schreibt Initiator Günther Sattler. Er setzt selbst im Gemeinderat in Weiler-Simmerberg und für die ÖDP im Kreistag.
„Ein Krankenhaus wär‘ mir lieber, aber besser als nichts.“
Eine Unterzeichnerin der Online-Petition
Um dem Ansinnen der 2200 Unterzeichner, unter denen sich laut Sattler auch viele Ärzte befinden, Nachdruck zu verleihen, hat er sich nun auch per E-Mail auch direkt an Landrat Elmar Stegmann sowie die Bürgermeister im Landkreis gewandt. Sattler fordert sie auf, ein MVZ in Lindenberg finanziell zu unterstützen.
Landkreis Lindau zahlt Zuschuss zum MVZ in Lindenberg
Der Landkreis und einzelne Kommunen wie Heimenkirch hätten bereits einen Zuschuss zugesagt. „Das ist gut so, aber es reicht nicht aus, nur einen Betrag im Haushalt einzuplanen. Alle Kommunen im Landkreis und der Kreistag müssen frühzeitig Geld in die Hand nehmen und Starthilfe geben“, bekräftigt Sattler und orakelt: „Vielleicht wäre uns das Krankenhaus in Lindenberg erhalten geblieben, wenn der Landkreis und die Kommunen schneller gehandelt hätten.“
Er erinnert daran, dass das Krankenhaus in Lindenberg wurde damals bei seiner Entstehung 1963 „kräftig durch den Landkreis und durch die Stadt Lindenberg unterstützt“ worden ist. Ansonsten wäre es womöglich nicht gebaut worden. „Jetzt ist wieder eine schnelle und unkomplizierte Unterstützung notwendig“, betont Sattler.
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