Geschätzt 700 Menschen demonstrierten ab 17 Uhr im Zentrum von Lindenberg (Westallgäu) gegen die AfD und ihren Bundestagsabgeordneten Rainer Rothfuß. Organisiert hat die Kundgebung eine Gruppe junger Leute. „Wir sind mehr. Wir stehen zusammen gegen den Rechtsruck“, so ein Sprecher.

Unter den Demonstranten war auch eine Gruppe schwarz gekleideter Antifa, an denen vorbei Besucher der AfD-Veranstaltung in den städtischen Löwensaal mussten. Die Polizei war mit einem größeren Aufgebot vor Ort. Unterstützt wurde die Kundgebung von Parteien und Gruppen wie den Omas gegen rechts. „Wir sind alle die Brandmauer“, sagte deren Sprecherin Doris Hog. Rainer Rothfuß nutze jedes Thema, um zu hetzen und Karriere in der AfD zu machen.
Der AfD-Abgeordnete und Besucher seiner Wahlkampfveranstaltung wurde mit Sprechchören wie „Rothfuß Rainer, den braucht keiner“ oder „Alle zusammen gegen den Faschismus“ empfangen.
Lautstarke Anti-AfD-Kundgebung in Lindenberg verläuft friedlich
Die SPD-Ortsvorsitzende Franziska Wiedemann forderte die Menschen auf, sich politisch zu engagieren. Es reiche nicht, gegen die Feinde der Demokratie zu kämpfen. Man müsse sich auch aktiv für die Demokratie einsetzen, sich in demokratischen Parteien engagieren und für Mandate bewerben. Eine 17-Jährige wendete sich gegen Inakzeptanz und Faschismus.
Die Kundgebung blieb friedlich. Die Polizei spricht aber von beidseitigen Provokationen, zwischen Mitgliedern der Antifa und Besuchern der AfD-Veranstaltung. Offenbar hat die lautstarke, schwarz gekleidete Antifa einige davon abgehalten, zum Löwensaal zu gehen. Nach dem Ende der Protestkundgebung leerte sich der Stadtplatz gegen 18.30 Uhr.
AfD-Veranstaltung beginnt mit einer halben Stunde Verspätung
Die AfD-Veranstaltung startete mit rund einer halben Stunde Verspätung. Der Löwensaal war mit etwa 250 bis 300 Menschen gefüllt. Nicht alle Interessierte konnten an der Veranstaltung teilnehmen.
Unter dem Titel „Corona Aufarbeitung jetzt“ sprachen AfD-Bundestagsabgeordneter Rainer Rothfuß, FPÖ-Europaabgeordneter Gerald Hauser und Urologe Hannes Strasser über die Corona-Aufarbeitung in Österreich. Der Tenor: „Österreich macht‘s vor“. Hauser und Strasser gelten als bekannte Kritiker der Corona-Maßnahmen. Gemeinsam haben sie drei Bücher hinzu verfasst.
Zu Wort kam auch der Vorsitzende des AfD-Ortsverbands Lindenberg-Westallgäu, Christian Thomas. Er sprach über zerstörte Wahlplakate und Drohungen gegenüber ihm und seinen Parteikollegen.
Rothfuß sprach nach den Abstimmungen im Bundestag von einer „kuriosen Woche“. „Wir waren sehr entspannt. Wir konnten nichts falsch machen, die anderen konnten nur alles falsch machen. “
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