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Amphibien im Landkreis Lindau: Warum der Grasfrosch gefährdet ist

Draußen umgeschaut im Westallgäu

Amphibien im Landkreis Lindau: Warum der Grasfrosch gefährdet ist

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    Der Grasfrosch ist von der Farbe her niemals grün.
    Der Grasfrosch ist von der Farbe her niemals grün. Foto: Michaela Berghofer

    Der Landschaftspflegeverband Lindau-Westallgäu und die Heimatzeitung stellen unter dem Motto „Draußen umgeschaut“ regelmäßig eine heimische Tier- oder Pflanzenart vor. Heute: den Grasfrosch.

    Auch wenn der Winter noch nicht ganz vorbei ist, sind die Temperaturen hier und da schon frühlingshaft im Westallgäu – und Frühlingszeit ist Amphibienzeit: Nach wie vor das am häufigsten in der Region verbreitete Exemplar ist der Grasfrosch. Mit sechs bis neun Zentimetern Körpergröße ist er ein recht stattlicher Frosch, wobei die Weibchen sogar noch etwas größer als die Männchen werden können.

    Der Grasfrosch gehört zu den Braunfröschen

    Die Art gehört zu den Braunfröschen, die variabel gefärbt sind – niemals grün, aber meist dunkel gesprenkelt, weiß Michaela Berghofer vom Landschaftspflegeverband. Der Grasfrosch hat ein gut sichtbares Trommelfell hinter den Augen. Er verbringt die meiste Zeit seines fünf bis siebenjährigen Lebens an Land, bevorzugt aber feuchte Lebensräume mit dichter Bodenvegetation, etwa extensiv bewirtschaftete Wiesen und Weiden, Moore oder Laub- und Mischwälder. Im Frühjahr wandern Grasfrösche zu ihren Laichgewässern. Inzwischen beginnt der Frühling für die heimischen Amphibien immer früher. In diesem Jahr sind etwa bereits Ende Januar bei milder Witterung die ersten Wanderungen im Landkreis Lindau beobachtet worden.

    In der Laichzeit: Bis zu 3000 Eier werden abgelegt

    Am Laichgewässer werden die Weibchen durch ein dumpfes Knurren zur Paarung angelockt. Das Männchen umklammert das eroberte Weibchen mit seinen Beinen. Während sie die Laichballen mit bis zu 3000 Eiern ablegt, werden sie befruchtet. Dabei verliert das Weibchen etwa ein Drittel seines Körpergewichts. Nach zwei bis drei Wochen schlüpfen die mit Kiemen atmenden Kaulquappen. Sie ernähren sich vor allem von Algen. Dann dauert es zwei Monate, bis die Metamorphose zum bis zu 15 Millimeter kleinen Jungfrosch erfolgt und sie im frühen Sommer vom Gewässer abwandern. Erst in ihrem dritten Lebensjahr kehren sie als geschlechtsreife Frösche zurück. Im Herbst suchen sich die Tiere ein frostfreies Winterquartier in Erdlöchern am Gewässergrund. Dort verbringen sie die kalte Jahreszeit in Winterstarre.

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    Früher kam der Grasfrosch in großer Anzahl vor. Er war im Feuchtgrünland eine wichtige Nahrungsquelle für Tiere wie Storch und Iltis. Heute steht die Art in Bayern auf der Vorwarnliste der Roten Liste, ist also noch nicht vom Aussterben bedroht. Er wird aber durch Bewirtschaftung im Feuchtgrünland oder von Pestiziden gefährdet. Aber auch Straßenverkehr kann ihm bei Wanderungen zum Verhängnis werden. Ein starker Rückgang in trockenen und warmen Gebieten wird dem Klimawandel zugeschrieben.

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