In der kalten Jahreszeit haben Atemwegserkrankungen erfahrungsgemäß Hochsaison. Wie das Robert Koch-Institut (RKI) zuletzt beobachtet hat, sind die Infektionszahlen seit Dezember stark angestiegen. Anfang Februar lagen sie demnach deutschlandweit bei etwa acht Millionen Fällen. Insbesondere bei Schulkindern sei die Krankheitslast aktuell ungewöhnlich hoch, hieß es im jüngsten Wochenbericht.
Gerade in dieser Zeit ist es laut einer Mitteilung der Apotheken im Landkreis Lindau wichtig, gut ausgestattet zu sein. Eine ausreichend bestückte Hausapotheke, „die im Bedarfsfall sofort einsatzbereit ist“, sei unverzichtbar, erklärt Sprecherin Lena Jost.
Medikamente haben kein Mindesthalbarkeitsdatum, sondern...
Wichtig ist dabei, stets die Haltbarkeit der Arzneimittel zu kontrollieren. „Medikamente haben kein Mindesthaltbarkeitsdatum wie Lebensmittel, sondern ein Verfallsdatum“, erklärt Jost. Solche, deren Verfallsdatum abgelaufen ist, sollten demnach nicht mehr eingenommen werden – „auch, wenn sie äußerlich einwandfrei wirken.“ Außerdem weist sie darauf hin, dass vor allem flüssige Präparate und Salben nach Anbruch eine kürzere Haltbarkeit haben. Nur innerhalb der angegebenen Aufbrauchfrist sei die Qualität des Medikaments garantiert.
Was die richtige Aufbewahrung und Entsorgung von Arzneimitteln angeht, gibt die Apothekerin zusätzlich Tipps und Hinweise. So sei die richtige Lagerung entscheidend – die gebe der Hersteller vor. Einige Mittel – etwa Insulin oder bestimmte Antibiotika – benötigen eine kühle Aufbewahrung und sollen deshalb im Kühlschrank gelagert werden.
Achtung vor Sonneneinstrahlung
Manche Medikamente verlieren nach Angaben der Apothekerin ihre Wirkung, wenn sie Feuchtigkeit oder direkter Sonneneinstrahlung ausgesetzt sind. „Bewahren Sie Medikamente daher in trockenen, dunklen Orten wie Schränken oder Schubladen auf“ – auch nicht in der Nähe von Heizkörpern, Backöfen oder anderen Wärmequellen.

Dabei sei es wichtig, sie in der Originalverpackung zu lassen, denn diese schütze vor Feuchtigkeit und Licht, so Jost. Außerdem sei dort ein Beipackzettel mit wichtigen Informationen enthalten.
In welchen Müll kommen alte Medikamente?
Doch was geschieht mit Alt-Arzneimitteln? Die zählen aus rechtlicher Sicht zum Hausmüll und können über die Restmülltonne oder bei größeren Mengen über die Schadstoffsammelstellen entsorgt werden. „Wichtig ist, dass Sie Ihre Medikamente gut verpacken, bevor Sie sie in die Tonne werfen und sie – wenn möglich – erst am Leerungstag unter den Hausmüll mischen“, sagt Lena Jost. Dadurch werde es vermeiden, dass Unbefugte oder Kinder an die Medikamente gelangen.“
Auf keinen Fall sollten Medikamentenreste – egal in welcher Form – in das Waschbecken oder die Toilette geleert werden. Das könne auf Dauer die Wasserqualität beeinträchtigen, erklärt die Expertin und rät: „Wer sich nicht sicher ist, wie er seine Alt-Medikamente richtig entsorgt, kann in jeder Apotheke im Landkreis Lindau nachfragen.“ In manchen würden alte Arzneimittel auch angenommen, obwohl die Apotheken dazu grundsätzlich nicht verpflichtet seien.
Weitere Nachrichten aus dem Westallgäu lesen Sie hier.
Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.
Registrieren sie sichSie haben ein Konto? Hier anmelden