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Bahnhof Hergatz ohne WC: Gemeinde plant Toilettenkonzept gegen Notdurft-Ärger

Dringendes Bedürfnis

Kein WC am Bahnhof: Anwohner klagen über Probleme

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    Auf der kleinen Grünfläche neben
dem Bahnhofsgebäude könnte die WC-Anlage eines Tages stehen.
    Auf der kleinen Grünfläche neben dem Bahnhofsgebäude könnte die WC-Anlage eines Tages stehen. Foto: Olaf Winkler

    Eine öffentliche Toilette gibt es am Bahnhof in Hergatz seit dem Verkauf des Gebäudes nicht mehr. Versuche, daran etwas zu ändern, hat es mehrfach gegeben. Nun startet die Gemeinde einen neuen Anlauf und will ein Konzept erstellen, ob sich ein WC realisieren lässt. Denn aus Sicht von Bürgermeister Oliver-Kersten Raab sind die Zustände rund um den Bahnhof nicht mehr tragbar.

    „Die jetzige Situation führt regelmäßig dazu, dass Fahrgäste bei Privaten klingeln oder das Umfeld des Bahnhofes als Toilette nutzen“, fasste Raab die Situation zusammen. Gespräche mit der Deutschen Bahn verliefen stets ergebnislos. Jetzt will die Gemeinde prüfen, ob sich eine Toilette neben dem alten Bahnhofsgebäude realisieren lässt, zu welchen Konditionen und von wem finanziert.

    Ein mögliches Grundstück steht bereit: Zwischen dem Bahnhof und dem früheren „BayWa“-Gebäude wäre die Errichtung auf einer kleinen Grünfläche möglich. Offen ist, welcher Anlagentyp hier einmal stehen könnte, wer die Toilette betreibt und ob sich
    beispielsweise die Bahn oder der Landkreis an den Kosten beteiligen.

    Für den Bürgermeister ist klar: Hergatz ist ein wichtiger Umsteigepunkt zwischen der Bahn, Buslinien und dem privaten Pkw-Verkehr. Er verwies aber auch auf die Probleme der Gemeinde Röthenbach, die vor einigen Jahren eine WC-Anlage nahe
    des dortigen Bahnhofes errichten ließ und die nun immer wieder über Vandalismus und Verschmutzungen klage.

    Die Mitglieder des Hergatzer Gemeinderates verwiesen zwar auf die Notwendigkeit einer Toilette, störten sich aber daran, dass die Bahn sich nicht zuständig fühlt. „Wir sollen es finanzieren und die Bahn fährt einen Gewinn ein“, monierte Armin Müller. Allerdings könne es keine Option sein, keine WC-Anlage zu haben, wenn in der Folge Anwohner belästigt werden.

    „Keine Aufgabe der Gemeinde“

    Auch Heinz Lieg sah in einer öffentlichen Toilette am Bahnhof keine Aufgabe der Gemeinde. Aber: „Die Anwohner müssen die Nachteile des Bahnhofes ertragen“. Ein Toilettengang sei nun einmal ein menschliches Grundbedürfnis. Auch er klagte, dass die Bahn „nicht in der Lage und nicht willens ist“, eine Toilette zur Verfügung zu stellen. Lieg verwies auf teilweise lange Wartezeiten, weil Züge ausfallen. Den möglichen Standort nahe am Bahnhofsgebäude bewertete er als „zentral“. Das könne helfen, Vandalismus zu vermeiden.

    Armin Woll dankte der Gemeinde für die Initiative. Denn: „Das ist ein dringendes Problem“. Er warb dafür, dass nicht die Gemeindeverwaltung ein Konzept erstelle, sondern ein externer Planer. Diesen Vorschlag griff der Gemeinderat aber nicht auf.

    Woll brachte zudem eine mögliche Förderung durch europäische Leader-Gelder ins Spiel. Auch Alexander Linke regte an, eine mögliche Förderung zu überprüfen. Und: „Eventuell lässt sich ein Trinkwasserbrunnen dann auch günstiger realisieren“. Der Bürgermeister verwies auf eine mögliche monatliche Kostenbeteiligung durch den Landkreis.

    Einstimmig fiel am Ende der Beschluss, dass es ein Konzept für eine mögliche Toilette am Bahnhof geben soll. Formell mit der Erstellung beauftragt ist die Verwaltung. 

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