Ein Weg, viele Geldgeber und ein mehrfacher Zweck: Für 1,2 Millionen Euro entsteht in Mutten (Gemeinde Stiefenhofen) ein 2,7 Kilometer langer Wirtschafts- und Forstweg, der Grün- und Waldflächen für die Bewirtschaftung erschließen soll.
Seit 2004 läuft in Stiefenhofen die Flurbereinigung. Von West nach Ost sind seither insgesamt 26 Kilometer Wege neu erbaut oder ertüchtigt worden – für insgesamt 8,3 Millionen Euro. Ein Großteil davon stammte aus Fördermitteln. Das ist nun auch bei dem neuen Weg in Mutten nicht anders. Dass er ohne die Förderung von Bund und Land nicht zu realisieren wäre, erklärte Bürgermeister Christian Hauber. Er hat dieses Projekt 2020 von seinem Amtsvorgänger Anton Wolf übernommen.
Unterbau für einen Teilbereich ist bereits hergestellt
Thema in der Gemeinde ist es seit 2012, doch nun kann es gar nicht schnell genug gehen. Noch vor dem offiziellen Spatenstich hat die beauftragte Baufirma den Unterbau für die ersten 500 Meter erstellt. In diesem ersten Bereich ist der Weg eine Maßnahme der Flurbereinigung. Im weiteren Verlauf handelt es sich um einen Forstweg.
Hauber lobte das Miteinander aller Beteiligten. Vor allem galt es, 25 Eigentümer ins Boot zu holen. Sie teilen sich jene gut 100.000 Euro, die nicht über die Flurbereinigung, das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) sowie die Gemeinde getragen werden.

Alle Grundeigentümer seien am Ende Gewinner, stellte Rainer Hoffmann vom AELF heraus, denn die Flächen lassen sich künftig nicht nur leichter bewirtschaften, sie gewinnen auch an Wert. Für die Vorsitzende der Teilnehmergemeinschaft, Felizitas Baur vom Amt für Ländliche Entwicklung (ALE), ist der mit dem Bau verbundene Hochwasserschutz für Mutten wichtig. Der neue Weg bekomme nämlich eine Drainage, außerdem werde Oberflächenwasser künftig gezielt gelenkt. Zur Erinnerung: Zuletzt war es 2024 in Mutten nach einem Starkregenereignis zu Überschwemmungen gekommen.
Wann der neue Weg fertig sein soll
Ein nicht alltägliches Projekt sieht Behördenleiter Christian Kreye vom ALE im Miteinander aller Beteiligten. Die Förderung der Land- und Forstwirtschaft in diesem Bereich ermögliche auch eine „Stärkung der Kulturlandschaft“ und sei Reaktion auf den Klimawandel. Das funktioniere ohne Fördergelder aber nicht. Aktuell seien dem Amt die Mittel begrenzt. Daher sein Aufruf: „Wenden Sie sich an Ihre Abgeordneten und machen Sie deutlich, wie wichtig die Förderung für die Land- und Forstwirtschaft ist“.
Je nach Witterung soll der neue Weg spätestens im Sommer 2026 fertiggestellt sein. Eine touristische Nutzung ist nicht vorgesehen. Es entsteht kein Rundweg, der für Wanderer oder Radfahrer geeignet wäre.
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