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Beim Spendenmarathon des SV Maria-Thann radeln 400 Frauen und Männer für den guten Zweck

Schwitzen im Diskolicht

400 Frauen und Männer radeln in Maria-Thann stundenlang für einen guten Zweck

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    Beim Indoor-Cycling-Spendenmarathon des SV Maria-Thann schwitzen fast 400 Frauen und Männer für einen guten Zweck.
    Beim Indoor-Cycling-Spendenmarathon des SV Maria-Thann schwitzen fast 400 Frauen und Männer für einen guten Zweck. Foto: Susi Donner

    Was für eine Dynamik. Öffnet man die Tür zur Turn- und Festhalle, wird man empfangen von bunten Discolichtern und stampfenden Rhythmen. Dazu erklingen die Kommandos der Instruktoren auf der Bühne. Das reißt mit. Rund 80 Frauen und Männer schwitzen und schnaufen auf ihren Spinning-Rädern. Die Trainer haben eine sportlich anspruchsvolle Strecke vorbereitet. Es geht gerade steil bergauf.

    SV Maria-Thann veranstaltet Spendenmarathon

    Der Indoor-Cycling-Spendenmarathon des SV Maria-Thann hat ein starkes Comeback gefeiert. Die fünfte Auflage war die erste seit 2020 – und 392 Sportlerinnen und Sportler nahmen teil. Im Schnitt waren es 65 pro Stunde. „Ein Superergebnis, zumal ja ein ganzer Schwung krank geworden war“, sagt Organisator Dieter Weishäupl zufrieden.

    Noch zufriedener ist er, als er verrät, wie hoch der Spendenbetrag ist, der zu gleichen Teilen dem Verein Lichtblick in Wangen, der Lebenshilfe im Landkreis Lindau sowie der Kinderbrücke Isny zugutekommt: 8350 Euro. Mindestens. Denn hinzu kommen auch noch diverse Spenden.

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    Sechs Stunden lang verausgaben sich die Teilnehmenden, um mit ihrer sportlichen Aktivität Gutes zu tun. Und ja, auch weil es Spaß macht und gut tut. Die Räder sind von regionalen Betrieben gesponsert und wer radelt wirft fünf Euro pro Stunde in das zartrosa Spendenschwein.

    Jeweils nach 55 Minuten wechseln die drei Instruktoren auf der Bühne. Die Musik und das Programm stellen sie jeweils selbst zusammen. Das sorgt für Abwechslung und ein tolles Erlebnis, für das die Veranstaltung in Hergatz und Umgebung bekannt ist.

    Ebenfalls nach 55 Minuten wechseln unten im Saal die Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Sie desinfizieren die Handgriffe und Sättel. Und wischen den Boden. Denn rinnen muss der Schweiß – und das tut er reichlich.

    Organisator Dieter Weishäupl (Mitte) vom SV Maria-Thann auf dem Bühne zusammen mit den Instruktoren Alberto Carlucci (rechts) und Peter Herz-Löchle.
    Organisator Dieter Weishäupl (Mitte) vom SV Maria-Thann auf dem Bühne zusammen mit den Instruktoren Alberto Carlucci (rechts) und Peter Herz-Löchle. Foto: Susi Donner

    Viele radeln aber auch mehrere Runden mit. Einer von denen, die sage und schreibe alle sechs Stunden radeln, ist Alberto Carlucci. Er absolviert die ersten beiden Stunden vor der Bühne, dann zwei als Trainer auf der Bühne und dann wieder zwei davor. Er ist Mitglied der MTG Wangen und sei „völlig fahrradverrückt“, wie er selbst sagt. Rund 30 Kilometer radelt er pro Runde. Am Ende wird er rund 180 Kilometer „gefahren“ sein und wird etwa sieben Liter Iso-Getränk getrunken haben.

    „Wir haben wieder 80 Räder ausgeschrieben und waren für alle sechs Stunden ausgebucht“, erzählt Dieter Weishäupl. Er ist der Vorsitzende des SV Maria-Thann, der das karitative Sportevent gemeinsam mit der MTG Wangen, der SG Niederwangen, dem TSV Ratzenried, dem TV Eisenharz und der SV Neuravensburg veranstaltet.

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    Obwohl etliche Angemeldete krankheitsbedingt absagen mussten, sind die vorbereiteten Bikes besetzt. Denn es haben viele kurzfristig angefragt, ob sie mitmachen können und sich spontan zur Teilnahme entschlossen. Auch das Wetter spielt eine Rolle: „Der Nieselregen heute ist perfektes Radwetter für drinnen“, sagte er.

    Vereine stellen Spinning-Räder kostenfrei zur Verfügung

    Schön sei auch die viele positive Resonanz, die sie erhalten. „Die Teilnehmer schätzen es sehr, dass sie für wenig Geld sehr viel geboten bekommen und dazu auch noch das schöne Gefühl haben dürfen, an einer guten Sache beteiligt zu sein“, sagt Weishäupl.

    Zum Gelingen gehören die organisierenden Vereine, die ihre Räder kostenfrei zur Verfügung und mit logistischer Höchstleistung in die Halle stellen. Die Sponsoren, die die Pausenverpflegung mit Obst, Snacks und Iso-Getränken der Teilnehmer möglich machen. Die Gemeinde, die die Turn- und Festhalle sponsert und viele weitere Helfer und Unterstützer. Dadurch entstehen so gut wie keine Kosten. Der Erlös aus Anmeldegebühr und Spenden werde beinahe ohne Abzug zur Spende.

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    Nicht nur die Sportler, auch neugierige Besucher kommen auf ihre Kosten. Im Geräteraum ist eine Saft-Sekt-Aperol-Bar eingerichtet – und die Verpflegung der Gäste mit Kaffee und Kuchen, kalten Getränken und heißen Wienerle haben in diesem Jahr Ministranten der Pfarreiengemeinschaft Heimenkirch, Wohmbrechts, Maria-Thann und Opfenbach übernommen. Mit ihrem Erlös stocken sie ihre Ausflugskasse auf.

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