Junge Menschen und Betriebe zusammenführen – das ist das Ziel der Berufsinfomesse Lindau-Westallgäu (BIM). 101 Betriebe versammelten sich am Samstag im Schulzentrum Lindenberg. Die Jugendlichen hatten dort die Chance, auf erfahrene Arbeiter, Angestellte und Azubis zuzugehen, um Fragen zu stellen und mehr über die einzelnen Berufe zu erfahren.
Annalena Haußer, IHK-Regionalgeschäftsführerin, betonte in ihrer Begrüßungsrede, wie wichtig die BIM sei, um Jugendliche für Berufe zu begeistern. Ulrich Thalhofer, Vorsitzender des Netzwerk SchuleWirtschaft, erwähnte, dass die Berufswahl eine der wichtigsten Entscheidungen im Leben sei. Man müsse sich intensiv mit den eigenen Interessen und Stärken auseinandersetzen. Dabei soll die BIM Jugendlichen helfen.
Spezi-Einschänker zieht Blicke an
Von der Produktion direkt auf die Berufsinfomesse – das war die Strategie bei den meisten Ausstellern. Mit Blickfängen direkt aus der Fertigungshalle versuchten sie, das Eis zwischen ihnen und den Jugendlichen zu brechen und Einblicke in die Berufe und Arbeitsweisen zu geben.
Eine Babypuppe mit Atemmaske fing die Blicke der Besucher bei dem Ausstellungstisch von Boyd ein. Atemmasken für Frühgeborene gehören zu einem der vielen Produkte, die die Firma aus Weiler-Simmerberg aus Silikon herstellt. Die Puppe soll das veranschaulichen. „Sie ist auf jeden Fall ein Eyecatcher“, erzählte Helmut Schlachter. Besonders bei Müttern soll sie für einen Effekt gesorgt haben.

Auch CheckTech aus Lindenberg hat mit seinem automatisierten Spezi-Einschänker ein eigenes Produkt dabei. Der Roboterarm platziert ein Glas, öffnet die Flasche und schenkt das Spezi ein. Kim Redle, Personalsachbearbeiterin, erklärte, dass der Betrieb vor allem auf Bewerbungen in der Elektrotechnik hofft. Der Roboterarm soll den Jugendlichen zeigen, was in dieser Abteilung möglich ist.

Feinmotorische Fähigkeiten aus der Kieferorthopädie testen
Bei der Kieferorthopädischen Praxis Dr. Stephanie Leifert aus Lindenberg durften Besucher selbst Hand anlegen. Bei „Schlag den Chef“ konnten sie sich mit der Fachzahnärztin messen. Diese schafft es, fünf Perlen in einer Minute auf einem Draht einzudrehen. Mit Zangen und Material direkt aus der Praxis durften sich die Besucher daran versuchen. Leifert zeigte sich zufrieden. Die Aktion lockte nicht nur Besucher an, sondern zeigte auch gleich, ob die feinmotorischen Fähigkeiten bei den Jugendlichen da sind. Das Eindrehen der Drähte wird nämlich genau so beim Einsetzen von Zahnspangen genutzt. Außerdem habe sie noch niemand geschlagen.

Mehrmals zu sehen waren 3D-Drucker. Während Liebherr Aerospace Lindenberg live Schlüsselanhänger druckte, produzierte die Blaser Group Isny Einkaufswagenchips, die von Auszubildenden entwickelt wurden.
Persönlicher Kontakt ist besonders wichtig
Vor allem aber zählten die Betriebe auf das Präsentsein. „Das beste Werbeprodukt sind wir“, meinte auch Maritta Hartmann von dem Josefsheim AllgäuStift in Röthenbach. Persönlichen Kontakt zu den jungen Menschen aufzubauen und ihnen für Fragen und Antworten zur Verfügung zu stehen, sei unerlässlich.
Die Berufsinfomesse Lindau-Westalläu findet seit 1999 jährlich abwechselnd in Lindau und Lindenberg statt. In diesem Jahr wurde sie gemeinsam von der Industrie- und Handelskammer Schwaben (IHK) und dem Netzwerk SchuleWirtschaft in der Mittel- und Realschule Lindenberg organisiert. Die Infomesse soll Schülern ermöglichen, sich einen Überblick über Ausbildungen und duale Studiengänge zu verschaffen und Kontakt mit Personen aus der Berufspraxis aufzunehmen.
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