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Bodensee-Vergissmeinnicht: Seltene Blume steht auf der roten Liste und droht auszusterben

Rote Liste

Bodensee-Vergissmeinnicht: Seltene Blume droht für immer zu verschwinden

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    Im Uferpark der Landesgartenschau Überlingen wurde das seltene Bodensee-Vergissmeinnicht angepflanzt.
    Im Uferpark der Landesgartenschau Überlingen wurde das seltene Bodensee-Vergissmeinnicht angepflanzt. Foto: Daniel Doer, LEV Bodenseekreis

    Früher kam es noch zahlreich vor und umrahmte den Bodensee mit seinen himmelblauen Blüten wie ein blaues Band.

    Doch heute ist der Bestand stark zusammengeschrumpft: Das Bodensee-Vergissmeinnicht kommt fast nur noch an seinem Namensgeber sowie an ein paar kleineren Seen vor – und auch dort nur noch in geringer Zahl. Denn der Klimawandel setzt dem Blümchen arg zu.

    Bodensee-Vergissmeinnicht: früher auch am Starnberger See und Lichtenstein

    In den 80er-Jahren stand die Art, die früher auch entlang des unteren Rheinverlaufs, am Luganersee, an der Westseite des Genfersees, am Lago Maggiore, am Starnberger See, am Gnadensee, in Liechtenstein und am Ufer des Ticinos (Tessin) vorkam, schon einmal kurz vor dem Aussterben.

    Schutzbemühungen und Pflanzaktionen brachten jedoch (kurzfristige) Besserung der Bestandszahlen.

    Ein aktueller Monitoringbericht aus Österreich lässt laut einem Bericht von Vorarlberg Online jedoch aufhorchen.

    Bodensee: ungewöhnliche Pegelstände schlecht für seltene Blume

    Demnach waren es im Vergleich zu 2007, als noch rund 200.000 Exemplare gezählt wurden, im Herbst 2024 nur noch etwa 3000 Stück – nur noch etwas mehr als ein Hundertstel.

    Als Grund wird vermutet, dass durch den Klimawandel verursachte ungewöhnliche Pegelstände des Bodensees das Vergissmeinnicht bedrohen.

    Zwar überstehe das robuste Pflänzlein auch eine sechsmonatige Überflutung – jedoch kommen diese Überflutungen immer öfter zum falschen Zeitpunkt. 2024 standen die Pflanzen schon zur Blütezeit ab April unter Wasser und konnten somit keine Samen bilden.

    Bodensee-Vergissmeinnicht: Viel Konkurrenz am Ufer

    Sollten sich die Wasserstände des Bodensees normalisieren, könnte sich auch der Bestand der Pflanzenart erholen, denn „Myosotis rehsteineri“, wie der wissenschaftliche Name des Bodensee-Vergissmeinnichts lautet, könne sich grundsätzlich rasch auf veränderte Bedingungen einstellen.

    „Aber wenn es so weitergeht, könnte es sein, dass der Bestand auf ein kleines Vorkommen zusammenschrumpft“, so Fachmann Markus Grabher vom gleichnamigen Umweltbüro, das den aktuellen Monitoringbericht erstellt hat.

    Doch nicht nur der Klimawandel, sondern auch Uferverbauungen, Konkurrenzpflanzen, die das Vergissmeinnicht verdrängen oder stärkere Freizeitnutzung der Ufer machen es der Pflanze schwer.

    Bestand am Bodensee wird seit 2002 überwacht

    Um sie vor dem Aussterben zu bewahren, werden seit 2002 verschiedene Maßnahmen ergriffen; seit 2003 wird die Entwicklung des Bestands überwacht. Laut dem Nabu-Bodenseezentrum werden regelmäßig Konkurrenzpflanzen und Schwemmgut im Uferbereich entfernt, um dem Bodensee-Vergissmeinnicht die Ansiedlung zu erleichtern.

    (Lesen Sie auch: Diskussion um Wasser-Pipeline: Zapft Bayern den Bodensee an?)

    Zudem wurden 2023 einzelne Exemplare des Vergissmeinnicht ausgegraben und nachgezogen. Die fertigen Ableger sollen nach und nach an geeigneten Stellen wieder angepflanzt werden.

    (Lesen Sie auch: Zeitplan für mögliches Kormoran-Management steht)

    Laut dem Nabu-Bodenseezentrum wächst das Bodensee-Vergissmeinnicht am Strandrasen-Pfad am Strandbad Hörnle in Konstanz sowie am Kiesufer des Campingplatzes Hegne. Zudem wurde das seltene Pflänzlein im Uferpark der Überlinger Landesgartenschau angepflanzt.

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