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Café Lichtblick: Der Name ist Programm

Lindenberg

Café Lichtblick: Der Name ist Programm

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    Café Lichtblick
    Café Lichtblick Foto: Olaf Winkler

    Es ist ein besonderes Café, das einmal wöchentlich, immer montags ab 14 Uhr, öffnet: Das Café Lichtblick ist ein Angebot der Caritas-Sozialstation in Lindenberg, das nicht nur den Gästen, sondern auch deren Angehörigen drei besondere Stunden beschert. Denn die Gäste leiden an einer Demenz-Erkrankung und erleben in den drei Stunden neben kurzweiligen Gesprächen auch vielfältige Aktionen. Währenddessen sind die Angehörigen, die sich sonst um sie kümmern, entlastet. Jetzt hat das Café Lichtblick sein zehnjähriges Bestehen gefeiert.

    Rosi Wagner, Rita Fuchs, Susann Mahler, Gabi Baldauf und Ursula Goldschmid bilden das Café-Team, das sich auf die Nachmittage vorbereitet und sie jeweils unter ein bestimmtes Motto stellt, das der Jahreszeit angepasst ist. Erst kürzlich stand der Viehscheid im Mittelpunkt. Beim Jubiläumsnachmittag war es das Wandern. Ein Gedächtnistraining findet dabei fast unbemerkt statt, indem die Gäste sich darüber unterhalten, was denn alles in einen Wanderrucksack gehört. Das Singen von Wanderliedern gehört ebenso mit dazu wie Gymnastik im Sitzen. „Es wird viel gelacht“, erzählt Irmgard Wehle-Woll von der Sozialstation, die das Angebot seit den ersten Überlegungen 2008 betreut. Im September 2009 war es dann soweit: Das Café Lichtblick öffnete ein erstes Mal – damals in Opfenbach. 2010 folgte der Umzug nach Lindenberg. Und seit 2011 findet das wöchentliche Treffen immer im zweiten Obergeschoss der Sozialstation in der Hirschstraße statt. Die große Nachfrage hat dazu geführt, dass es inzwischen weitere Angebote dieser Art gibt: das Café Schulstube in Grünenbach und das Café Pausenbänkle in Oberreute. Ende Oktober soll ein neues Café für Demenz-Erkrankte in Wohmbrechts öffnen.

    Peter Rasthofer vom Vorstand der Caritas-Sozialstation weiß: „Die Angehörigen sind dankbar für ein paar freie Stunden.“ Er dankte allen Beteiligten für ihr Engagement, das sie teilweise ehrenamtlich erbringen. Und er zog Bilanz: 99 verschiedene Gäste kamen in den zehn Jahren ins Café Lichtblick. Insgesamt 426 Mal hatte es geöffnet. Die Teilnehmer kommen gern, denn: „Hier kann man lachen, schwätzen und Übungen machen“, wie Rasthofer die Gäste zitierte.

    Für Lindenbergs Dritten Bürgermeister Michael Wegscheider ist der Name des Cafés Programm: „Hier steht das Wohlbefinden an der ersten Stelle. Es ist für die Gäste wie für deren Angehörige ein Lichtblick.“ Wobei er ergänzte, dass „wir den Lichtblick erst im Dunkeln sehen“.

    Das Interesse an dem Angebot ist dabei groß wie nie: Mit aktuell neun regelmäßigen Gästen ist das Maximum erreicht, und es gibt eine Warteliste. Auch vor diesem Hintergrund ist das neue Angebot in Wohmbrechts geplant. Die Finanzierung erfolgt aus Mitteln der Pflegekassen und mit Förderung durch den Freistaat. Zudem fließen Spenden in das Projekt.

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