Im Bodensee gibt es ein gutes Dutzend Inseln. Wenn man kleine Sand- und Kiesanhäufungen, die etwa durch Sedimentablagerungen der Zuflüsse entstehen und meist nicht von langer Lebensdauer sind, außer Acht lässt, dann ist die Insel Hoy die kleinste von ihnen.
Das winzige Eiland ist gerade einmal knapp neun auf sechs Quadratmeter groß. Die Stadt Lindau gibt ihre Fläche mit 53 Quadratmetern an; Wikipedia sogar nur mit 51 Quadratmeter. Damit ist das Inselchen kleiner als viele Zweizimmerwohnungen.
Auffällig an der Hoy ist der fast rechteckige Grundriss und die gemauerte Umrandung. Denn die Insel ist nicht auf natürliche Weise entstanden, sondern wurde in den 1920er-Jahren von den ehemaligen Besitzern der Villa Seeheim angelegt und 1934 als private Badeinsel eingeweiht. Früher gab es auch eine kleine Badehütte auf der Insel. Diese brannte jedoch 1945 ab.
Insel Hoy: Eigentümer wurde enteignet
Die späteren Eigentümer der Insel wurden enteignet. Der Freistaat Bayern habe argumentiert, dass die Insel Allgemeingut sei. 2009 überließ der Freistaat die Hoy der Stadt Lindau.
In jüngerer Vergangenheit haben die Naturgewalten dem kleinen Eiland übel mitgespielt. Stürme und Gewitter setzen der charakteristischen Trauerweide, die das pittoreske Inselchen zum beliebten Fotomotiv macht, arg zu. Zudem wurde an dem Baumstamm gezündelt. Dennoch treibt die Weide weiterhin tapfer aus.
Neuen Baum gepflanzt
Weil aber unklar ist, ob und wie lange sich der schwer mitgenommene Baum noch halten wird, wurde 2022 ein neuer gepflanzt. Bis sich dieser so stattlich und markant vom See-Panorama abhebt wie die alte Weide, wird es jedoch noch einige Jahre dauern.
Das Betreten der Insel erfolgt übrigens auf eigene Gefahr. Schilder auf der Insel weisen darauf hin. Wer die Insel dennoch erkunden möchte, erreicht sie an Tagen mit Niedrigwasser dafür sogar trockenen Fußes.
Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.
Registrieren sie sichSie haben ein Konto? Hier anmelden