Die eine oder andere Ecke in ihrer Gemeinde haben junge Scheidegger schon immer zum Grillen in der Natur genutzt. Ein offizieller Platz dafür fehlte allerdings. Das hat sich nun geändert: Nach immerhin vier Jahren Vorlaufzeit wurde am Freitagabend der erste offizielle Grillplatzes der Gemeinde eingeweiht. Kühle Temperaturen und Nieselregen lockten die Hauptzielgruppe allerdings nicht in die Nähe der Wasserfälle, wo der Grillplatz entstanden ist.
Als Jugendbeauftragter der Gemeinde hatte Ralf Arnold vor vier Jahren die jungen Scheidegger gefragt, was ihnen vor Ort gefällt – und was sie vermissen. Neben viel Lob habe es damals vor allem den Wunsch nach einem Treffpunkt in der Natur gegeben – und beim Nachfragen war schnell klar: Es fehlt ein Grillplatz. Mit zehn Jugendlichen setzte sich Arnold in der Folge zusammen, um ein Konzept zu entwerfen. Und es galt, den Gemeinderat davon zu überzeugen. Das gelang zwar in großen Teilen. Doch es gab auch kritische Stimmen. So machte dritter Bürgermeister Hans Rädler auch bei der Einweihung keinen Hehl daraus, dass er einen öffentlichen Grillplatz nahe der Scheidegger Wasserfälle kritisch sah. Die Sorge vor Vandalismus und Lärmbelästigungen für die Anwohner stand im Vordergrund.
Als rund um die Wasserfälle im Vorjahr ohnehin Baumaschinen im Einsatz waren, entstand neben einem der Parkplätze auch eine spezielle Fläche für den Grillplatz. Unter Mitwirkung von Jugendlichen aus dem Ort wurde er nun auch gestaltet. Neben zwei Sitzbänken und einem Tisch sind weitere Sitzmöglichkeiten aus Stein entstanden. „Vandalismussicher“, wie Hans Rädler feststellte. Für das eigentliche Grillvergnügen gibt es eine ummauerte Feuerstelle samt Rost. Und den belegte Ralf Arnold beim „Angrillen“ auch gleich mit Steaks und Würsten. Allerdings waren nur zwei Jugendliche vor Ort, ansonsten waren Ratsmitglieder und Rathaus-Mitarbeiter unter sich.
Nutzen können den neuen Grillplatz ohnehin alle Generationen. Und das kostenlos. Allerdings erbittet die Gemeinde eine telefonische Anmeldung – auch um eine Doppelbelegung zu vermeiden. Neben einem Mülleimer hat die Kommune auch ein Schild mit wenigen Regeln aufgestellt. Dazu gehört, dass die Musik nicht so laut sein sollte, dass sie Anwohner stört. Und bei Einbruch der Dunkelheit ist der Platz mit Rücksicht auf Mensch und Tier in der Nachbarschaft zu räumen.
Entstanden ist der Grillplatz auf einer Fläche der Gemeinde. Welche Kosten letztlich mit der Erstellung verbunden waren, hat die Verwaltung bislang nicht errechnet.