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Der FC Lindenberg kämpft in der Fußball-Kreisliga A um den Klassenerhalt

Fußball im Westallgäu

Traditionsklub in Gefahr: Wie der FC Lindenberg den Absturz in die Kreisliga B noch verhindern will

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    Trainer Marco Giuffrida glaubt an den Klassenerhalt mit dem FC Lindenberg.
    Trainer Marco Giuffrida glaubt an den Klassenerhalt mit dem FC Lindenberg. Foto: Florian Wolf

    Als der Württembergische Fußballverband im Jahr 1978 das heutige Ligasystem eingeführt hatte, ist der FC Lindenberg in die Kreisliga A eingestuft worden. Weiter unten hatte er davor kaum gespielt – und danach definitiv gar nicht. Im Gegenteil. In den vier Jahrzehnten danach mischte er sogar häufig in der Bezirksliga (letztmals 2018/19) und in der Landesliga (letztmals 1999/2000) mit.

    FC Lindenberg steckt in der Kreisliga A im Abstiegskampf

    Nun aber droht der Absturz nach ganz unten. Der 1907 gegründete Fußballklub steckt eigentlich seit Saisonbeginn permanent im Abstiegskampf. Aktuell liegt er auf dem elften Tabellenplatz. „Wir wussten, dass es schwierig wird“, sagt Trainer Marco Giuffrida. Einerseits wegen eines personellen Umbruchs im Sommer, andererseits aufgrund der Tatsache, dass ausgerechnet in dieser Spielzeit ein verschärfter Abstieg herrscht, weil der Bezirk Bodensee bekanntermaßen eine Kreisliga A komplett streicht. Das bedeutet: Von den 14 Mannschaften müssen wohl fünf direkt runter – plus Relegation.

    Nach einer langen Durststrecke mit sieben Niederlagen in Serie schöpft Lindenberg jetzt nach dem wichtigen 2:0-Heimsieg im Kellerduell gegen Kißlegg, zugleich der erste Erfolg seit Ende Oktober, wieder Hoffnung. „Es bleibt spannend bis zum Schluss. Ab Platz 5 beginnt der Abstiegskampf. Der Sieg war wichtig für den Kopf, um zu sehen, dass es klappt. Aber jetzt müssen wir nachlegen, sonst war das für die Katz“, sagt Giuffrida.

    An diesem Sonntag geht es nach Amtzell (5.), danach geht es gegen die Kellerkinder Gebrazhofen (10.) und Waltershofen (14.). Entscheidende Wochen stehen an – und die Bergstädter ziehen alle Register. Der Trainer hat eine Reihe namhafter Spieler reaktiviert, die eigentlich schon aufgehört haben. Kerim Saritekin (26), Hakan Alagöz (26) und Artum Balo (25) sind wieder regelmäßig im Training. Letztere haben auch gleich die Tore gegen Kißlegg erzielt.

    Auf der Liste des Trainers stehen zudem Antonio Paturzo (42) und Emre Alagöz (31), die nach Absprache zur Verfügung stehen und auch schon zum Einsatz kamen. Ebenso wie Nico Huber (26), der berufsbedingt in München lebt, sich aber auch bereit erklärt hat, seinen Heimatverein so gut es geht zu unterstützen. Bezeichnenderweise sind fast alle in der Offensive daheim.

    „Aufgeben ist keine Option.“

    Marco Giuffrida, Trainer des FC Lindenberg

    „Wir müssen alles versuchen. Das sind Qualitätsspieler, die uns mit ihrer Erfahrung weiterhelfen“, sagt Giuffrida mit Blick auf den jungen Kader, der zudem aktuell auch noch vom Verletzungspech gebeutelt ist. Florian Pietschmann, Loris Schöndorfer, Severin Bufler und Marco Hammer fallen aus.

    „Abstiegskampf ist ein ordentlicher Druck, auch wenn es nur Kreisliga ist“, sagt Giuffrida. Umso wichtiger ist es, dass der Verein in dieser Phase zusammenrückt.

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    Punkte wird der FC Lindenberg für den Klassenerhalt wohl noch holen müssen.

    Rang 8 ist in dieser Saison voraussichtlich der erste Nichtabstiegsplatz. Den belegt derzeit der TSV Ratzenried. Auf den Bezirksliga-Absteiger hat Lindenberg sechs Punkte Rückstand – aber noch das Nachholspiel gegen den ebenfalls im Abstiegskampf steckenden TSV Röthenbach am 28. Mai in der Hinterhand. „Es ist noch nichts entschieden“, sagt Giuffrida. „Aufgeben ist absolut keine Option.“

    Die Statistik gibt ihm Recht. In den vergangenen Jahren hatte der Tabellenachte der Kreisliga A am Saisonende einen Schnitt von 1,32 Punkten auf dem Konto. Der FCL steht derzeit bei 1,05 Zählern. Hochgerechnet bedeutet das: Er braucht voraussichtlich noch 14 Punkte aus den restlichen sieben Spielen. Also mindestens vier Siege und zwei Remis. Das ist zwar anspruchsvoll, aber machbar.

    Marco Giuffrida verlängert als Trainer beim FC Lindenberg

    Giuffrida jedenfalls glaubt an sein Team. Und der Verein an seinen Trainer. Denn der Vertrag mit dem 39-Jährigen ist verlängert worden. Giuffrida wird auch in der nächsten Saison an der Seitenlinie stehen – unabhängig von der Ligazugehörigkeit: „Es macht mich sehr stolz, weiterhin hier arbeiten zu dürfen. Ich bedanke mich trotz der aktuell schwierigen Situation für das Vertrauen. Der FCL ist mein Heimatverein. Ich bin Lindenberger durch und durch und werde weiterhin alles geben“, bekräftigt der frühere Stürmer.

    Aktuell ist er in Doppelfunktion auch Sportlicher Leiter. Diesen Job will er im Sommer abgeben, um sich „zu 100 Prozent“ auf das Traineramt zu konzentrieren, das er im Sommer 2024 ein bisschen aus der Not heraus übernommen hatte.

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