Die Lindenberger Sportszene muss aktuell kreativ sein, denn die Dreifachturnhalle am Schulzentrum als zentrale Stätte für Spiele und Bewegung wird wegen eines Wasserschadens bis ins neue Jahr hinein eine Baustelle sein. Darüber hat Bürgermeister Eric Ballerstedt kürzlich bei einem Vor-Ort-Termin informiert.
So läuft der Sportunterricht an der Mittelschule Lindenberg
Das bedeutet: Vereine und Schulen müssen improvisieren, was aus Sicht des Rathauschefs auch „erstaunlich gut“ funktioniert. Dafür haben alle Beteiligten unlängst einen Notfallplan erstellt. „Natürlich ist die Lage aktuell nicht so kommod, aber es waren alle kompromissbereit, es herrscht ein gutes Miteinander.“
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Das bestätigt auch Beate Rohrmüller, Leiterin der Mittelschule. Es gebe regelmäßige Sitzungen, in denen das Vorgehen in der Übergangszeit beschlossen werde. Wichtig sei vor allem, dass der Sportunterricht nicht ausfällt. „Kinder und Jugendliche müssen in Bewegung bleiben“, betont sie. Das sei ein wichtiger Ausgleich.
Wie berichtet, ist für die Hallensperrung ein heftiger Regen Mitte Juli verantwortlich, der damals über dem Westallgäu niedergegangen war und einen schweren Wasserschaden im Boden angerichtet hatte. Seither ist das Domizil nicht mehr nutzbar. Immerhin sind die Sanierungsarbeiten, in die der Schulverband etwa 600.000 Euro investiert, inzwischen in vollem Gange – und Ballerstedt rechnet damit, dass spätestens Ende Februar alles fertig sein dürfte. Es könne auch schneller gehen, doch er wolle nicht zu viel versprechen.
Dass die Arbeiten früher fertig sind, darauf hofft die Mittelschulleiterin. Die Organisation des Sportunterrichts sei aktuell nämlich „schon eine Herausforderung“, wie sie sagt. Teilweise könne die Halle der Realschule mitgenutzt werden, wofür Rohrmüller dankbar ist. „Dort herrscht ja immerhin die gleiche Not.“ Froh ist sie, dass ihrer Schule ein dreiteiliger Mehrzweckraum für Aktivitäten wie Tanzen zur Verfügung steht. Und in der Aula stehen Tischtennisplatten bereit. Und überdies können die Sprösslinge auch ins Hallenbad zum Schwimmen gehen. Dort habe die Schule zu den Unterrichtszeiten regelmäßig Bahnen reserviert.
„Viel rausgehen“, nannte Beate Rohrmüller überdies im August noch eine weitere Lösung für die Übergangszeit ohne die Dreifachturnhalle – und dabei habe auch ein milder Oktober mitgeholfen, blickt sie zurück. „Wir haben eine großartige Sportfachschaft, die sehr kreativ ist“, lobt die Rektorin. So wurden mit den Kindern etwa Laufeinheiten am Waldsee unternommen. Und seit kurzem besteht auch die Möglichkeit, den Eisplatz in den Sportunterricht einzubeziehen.
Bei Schnee könne man mit den Schülern Langlaufen gehen, denn der Schule stünden Skier zur Verfügung. Doch sollte im Westallgäu über Wochen nasskaltes und regnerisches Winter herrschen, sei vonseiten der Sportfachschaft Improvisationstalent gefragt.
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Für die Handballer des TSZ Lindenberg ist die Dreifachturnhalle normalerweise die Wettkampfhalle, die auch Zuschauerränge besitzt – doch so lange gebaut wird, können die Spiele dort nicht ausgetragen werden.
Deshalb sind längst alle Partien der Jugend in die Dreifachturnhalle nach Oberstaufen verlegt worden – genauso wie die der Herren, die in der Bezirksklasse als Spielgemeinschaft mit dem TSV Oberstaufen antreten.
Bei den Frauen, die mit dem TV Isny kooperieren, sieht es ähnlich aus. Andere Teams weichen etwa in die Turnhallen der Realschule oder der Antonio-Huber-Schule aus, wobei es hier Einschränkungen gibt – schon alleine wegen der geringeren Größe.
FC Lindenberg verlegt Westallgäuer Hallenciup nach Heimenkirch
Kreativ sein muss auch der FC Lindenberg bei der Planung seines Fußballturniers nach Neujahr. Am Wochenende vom 10. bis 12. Januar soll es stattfinden. Der Westallgäuer Hallencup für die Aktiven mit insgesamt zehn Teams ist dabei am Samstagabend geplant.
Und zwar in einem Nachbarort: „Wir haben dafür die Halle in Heimenkirch reserviert“, sagt der Vorsitzende Johannes Dotschkail. Die sei zwar etwas kleiner, die Spiele könnten aber trotzdem dort ausgetragen werden.
Und sollte die Dreifachturnhalle entgegen aller Erwartungen rechtzeitig fertig werden, möchte der FCL die Spiele dort austragen. „Davon gehen wir aber nicht aus“, sagt Dotschkail.