Was für Fußballer der Kick auf dem Bolzplatz ist, ist für die Eishockeyspieler das Pondhockey. Zwangloses Zocken ohne lästige Regeln wie Abseits oder Icing. Die reine Form der Sports, für die es nicht viele Zutaten braucht. Eine kleine Eisfläche (der englische Begriff „pond“ heißt „Teich“), zwei Tore, Schläger, Schlittschuhe, Puck – und schon kann der Spaß beginnen. Die meisten aktiven Eishockeyspieler haben so als Kinder ihre Liebe zum Sport entdeckt. Und das unbeschwerte Gefühl von damals bringt ein spezieller Wettbewerb nun erstmals nach Lindenberg: Im Kunsteisstadion am Waldsee steigt am Wochenende ein Qualifikationsturnier zur Deutschen Pondhockey-Meisterschaft.
Organisationschef Ralf Herrmann von der Eissuite gGmbh in Mittenwald, die die Turnierserie in ganz Deutschland veranstaltet, erwartet rund ein Dutzend Teams. Am Samstag finden von 10 bis 18 Uhr die Gruppenspiele statt und am Sonntag ist die K.-o.-Runde von 10 bis 15 Uhr. Es gibt zwei Kategorien: Amateure (bis zu drei aktive Spieler dürfen eingesetzt werden) und „Beer League“. Wie der Name vermuten lässt, sind Letztere die reinen Hobbyspieler, die noch nie in einer Liga auf dem Eis waren. „Das soll auch die Seele der Veranstaltung sein“, sagt Herrmann.
In der Kategorie Amateure wird auch eine Mannschaft mit Heimvorteil mitmischen: die „Lindenberger Hockey Buam“. Die Bezirksligaspieler Manuel Merk, Michael Wellenberger und Elia Feistle gehen zusammen mit ihren früheren Teamkollegen Mario Kustor und Nico Rampp ins Turnier. Und weil am Lindenberger Eisplatz fast nie was weggeworfen wird, werden sie in den alten Trikots aus ihrer Jugendzeit auflaufen. „Für reguläres Eishockey wären die Trikots natürlich etwas knapp, aber da beim Pondhockey praktisch ohne Schutzausrüstung gespielt wird – hohe Schüsse und Körperspiel sind untersagt –, passen die Trikots noch gut“, sagt Abteilungsleiter Oliver Baldauf vom TV Lindenberg. Er freut sich zudem, dass der damalige Trikotsponsor Axel Baumann in Zusammenhang mit dem Pondhockey-Turnier nun 500 Euro gespendet hat. Der Betrag geht in die Jugendarbeit.
Beim Pondhockey wird vier gegen vier ohne Torhüter gespielt. Als Tore dienen kleine Holzkästen. Ein Spiel dauert 2 x 10 Minuten. „Es ist wesentlich anstrengender als normales Eishockey, da es keinen Zeitstopp gibt“, sagt Herrmann. Er freut sich sehr auf die Premiere in Lindenberg: „Die Anlage ist wunderschön, die Leute vor Ort sind wahnsinnig nett und sehr engagiert.“
Der Eintritt ist frei. Zudem haben die Zuschauer die Chance, eine echte Eishockey-Legende zu treffen: Jürgen Rumrich (51), 182-facher Nationalspieler (Zehnter in der ewigen Einsatzliste), dreifacher Olympiateilnehmer und derzeit Sportlicher Leiter der Schwenninger Wild Wings hat die sportliche Schirmherrschaft für das Turnier in Lindenberg übernommen.