So manche Erschütterung, sogar Verwerfungen hat die Gebietsreform in Bayern verursacht. Der erste Schritt im Jahr 1972, der Landkreise und kreisfreie Städte im Freistaat neu gliederte, hatte im Landkreis Lindau noch relativ milde Auswirkungen: Lindau wurde dem Landkreis einverleibt, dafür durfte es sich fortan „Große Kreisstadt“ nennen. Die Gemeindegebietsreform dagegen, nach der von 27 eigenständigen Gemeinden im Landkreis noch 19 übrig blieben, sorgte für Turbulenzen, die sich oft über Jahre hinzogen. Der holprige Weg bis zur selbstständigen Gemeinde Hergatz ist ein Beispiel dafür. Denn nicht nur durch Zusammenlegung von Gemeinden erreichte der Staat die angestrebten größeren Einheiten, sondern auch durch Bildung von Verwaltungsgemeinschaften. Wohmbrechts und Maria-Thann waren von beidem betroffen.
50 Jahre Gebietsreform