Die Eröffnung der Lindauer Therme wird sich wohl verzögern. Investor Andreas Schauer geht davon aus, dass diese für Besucher erst im Laufe des ersten Quartals 2021 zugänglich sein wird. Stadt und Schauer haben sich mit einem klagenden Nachbarn verständigt.
Die Fertigstellung der neuen Lindauer Therme sei immer noch vor Weihnachten 2020 geplant, sagte Schauer. Allerdings seien dann noch Abnahmen nötig, sodass eine Eröffnung des neuen Bades vor Weihnachten nicht wahrscheinlich sei. Es gibt verschiedene Erklärungen für die Verzögerungen. Entscheidend sei nun das Wetter in den nächsten Wochen. Davon hängt ab, ob die Arbeiter das Gebäude bis zum Jahresende dicht bekommen. „Sehr erfreulich“ nennt Schauer die Tatsache, dass es gelungen sei, einen weiteren Streit mit einem Nachbarn durch einen Vergleich zu beenden.
Demnach muss die Stadt baldmöglichst eine neue Zu- und Abfahrt zum Großparkplatz prüfen, die direkt hinter der Kamelbuckelbrücke an den Schienen entlang führt und die Häuser an der Eichwaldstraße vom Verkehr entlastet. Diese Zufahrt hatte die Stadt sowieso geplant, aber sie soll nun deutlich früher kommen. Darüber freut sich auch Schauer, denn das wäre die Voraussetzung dafür, die umstrittenen Querparkplätze an der Eichwaldstraße zu entfernen, die vor allem für die Fahrradfahrer dort gefährlich sind. Voraussetzung für die neue Zufahrt ist, dass die Stadt die nötigen Grundstücke von der Bahn AG kaufen kann, wie Lindaus Pressesprecher Jürgen Widmer berichtet. Darüber verhandele die Stadt im Rahmen der sowieso anstehenden Grundstücksgespräche mit der Bahn AG, die sich aber insgesamt als schwierig herausstellten.
Geeinigt haben sich Stadt und Schauer sowie der Nachbar auch darüber, dass Schauer keine Lärmschutzmauer zum benachbarten östlichen Grundstück hin bauen darf. Der Anwohner nimmt lieber die Geräusche aus dem Bad in Kauf, als dass er direkt auf eine Wand schaue. Da sich inzwischen die Verordnung zum Schutz vor Lärm aus Sportstätten verändert hat, wäre die Mauer nach neuer Rechtslage sowieso nicht nötig. Schauer und die Stadt sichern zudem zu, dass die Surfschule mitsamt Kiosk nur wie das Bad von 8 bis 20 Uhr geöffnet ist. Abendliche Partys dort sind verboten. Bei der Detailplanung der Surfschule und des Umfeldes wird die Stadt den Nachbarn beteiligen.
Wenn der Stadtrat dieser Einigung zustimmt, wird der Nachbar seine Klagen beim Verwaltungsgericht Augsburg und beim Verwaltungsgerichtshof München zurückziehen. So ist es in dem Vergleich festgelegt. Dann bleiben noch zwei Klagen des Bund Naturschutz vor dem Verwaltungsgerichtshof München offen. Im jüngsten Bäderausschuss hat Bäderchef Florian Schneider auf Nachfrage von Jürgen Müller (LI) berichtet, dass es noch keinen Termin für diese Verfahren gebe. Voraussichtlich werde sich der VGH erst Mitte oder Ende des kommenden Jahres mit der Therme befassen.
Die Bauarbeiter haben inzwischen die Wände im ersten Stock und die Decke zum Obergeschoss fertiggestellt. Wenn es gelingt, das Dach im Dezember zu schließen, kann das Richtfest noch vor Weihnachten stattfinden. Danach beginnt der Innenausbau und im Frühjahr auch der Bau der Außenbecken sowie die Gestaltung der Außenanlagen. Vom Fortschritt dieser Arbeiten hängt es ab, ob und in welchem Umfang diese Wiesen im Eichwald im nächsten Sommer Badegäste offenstehen.