Ziemlich schnöde, die Sache mit dem Sex. Wer sich die Oper „Der Reigen“ des österreichischen Komponisten Bernhard Lang (geboren 1957) anschaut, dem könnte die Lust auf die Lust erstmal vergehen. Basierend auf Arthur Schnitzlers um 1900 entstandenes Skandalstück „Reigen“, schildert sie zehn flüchtige Begegnungen von Männern und Frauen, denen es in der Mehrheit vor allem um eins geht: einen schnellen Fick. Während die abgenutzten Balzrituale beim Vorspiel und die physiologischen Vorgänge bei Erregung und Höhepunkt weitgehend problemlos funktionieren, geben die jeweiligen Protagonisten – vor allem nach dem Akt – weit mehr von sich preis, als sie vermutlich beabsichtigen. Denn ganz so simpel ist die Sache mit dem Beischlaf dann halt doch nicht.
Bregenz