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Helfer Vor Ort im Westallgäu nach Klinik-Aus gefragter denn je

Klinikkrise im Westallgäu

Helfer vor Ort im Westallgäu haben mehr Einsätze als je zuvor.

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    Die Helfer vor Ort sind im Jahr 2024 mehr ausgerückt als je zuvor. Mit im Bild ist ihr Leiter Ralf Weiß.
    Die Helfer vor Ort sind im Jahr 2024 mehr ausgerückt als je zuvor. Mit im Bild ist ihr Leiter Ralf Weiß. Foto: Olaf Winkler

    „Es ist erkennbar, dass das Krankenhaus geschlossen hat“ - so das Fazit des Leiters der „Helfer vor Ort“ (HvO) in Weiler, Ralf Weiß. Denn 2024 war für die Gruppe das einsatzreichste Jahr seit der Gründung 2004. Zu 203 Einsätzen wurden die ehrenamtlichen Helfer gerufen. Im Jahr zuvor waren es nur 175 Einsätze gewesen. Allein im Dezember rückten die HvO 29-mal aus. Weiß zog jetzt im Rahmen der Jahreshauptversammlung der Bereitschaft Weiler des Bayerischen Rotes Kreuzes (BRK) in Scheidegg Bilanz.

    94 Alarmierungen gab es für die HvO in Weiler-Simmerberg und Ellhofen, 53 in Lindenberg, 44 in Scheidegg. Aber auch nach Oberreute, Röthenbach und Heimenkirch rückten sie aus. Dabei lag die Einsatztreue bei knapp 95 Prozent. Auffällig aus Sicht von Weiß: Auch in den Scheidegger Ortsteilen Lindenau und Scheffau sind die HvO immer häufiger gefragt.

    Insgesamt helfen sie vor allem bei internistischen Akutfällen. In sieben Fällen erfolgte er eine Reanimation. Die Einsätze betreffen nicht nur ältere Personen. Auch drei Kinder gehörten zu den Patienten. Voraussichtlich im nächsten Jahr sollen die HvO in Weiler ein neues Einsatzfahrzeug erhalten. Für den Förderverein gibt es nun die Herausforderung, die dafür erforderlichen Finanzmittel zu beschaffen, informierte dessen Vorsitzender Hans-Peter Beyrer.

    Kreisbereitschaftsleiter Markus Natterer (links) ehrte Thomas Sandholzer für 40 Jahre aktive Mitgliedschaft in der BRK-Bereitschaft.
    Kreisbereitschaftsleiter Markus Natterer (links) ehrte Thomas Sandholzer für 40 Jahre aktive Mitgliedschaft in der BRK-Bereitschaft. Foto: Olaf Winkler

    Die Bereitschaft Weiler des BRK hat aktuell 57 Mitglieder – vier weniger als im Vorjahr. Sie halfen unter anderem bei den sechs Blutspendeterminen in Weiler und Scheidegg, bei denen 762 Blutspenden erfolgten. Zu den regelmäßigen Angeboten gehört aber auch die Seniorengymnastik im Kolpinghaus Weiler, die derzeit 25 Senioren besuchen.

    30 Übungsabende, neun Kreisfachdienstausbildungen und eine Kreisübung gehörten ebenso zum Jahresprogramm wie die Teilnahme an einer Großübung in Oberstdorf und an einer Evakuierungsübung am Krankenhaus in Lindau. Mit dem Übungsbesuch zeigte sich der stellvertretende Bereitschaftsleiter, Manuel Stadler, jedoch nicht zufrieden. Er lag bei 30 Prozent. Ziel sei eine mindestens 50-prozentige Teilnahme. Andernfalls sei die Einsatzfähigkeit einzelner Personen nicht mehr gewährleistet.

    Hochwassereinsätze in Lindau und Deggendorf

    Zum Einsatz kam die BRK-Bereitschaft beim Hochwasser in Lindau sowie in Deggendorf, beim Stromausfall im Feriendorf Maierhöfen, beim Gasaustritt in Lindenberg sowie bei einer Vermisstensuche in Scheidegg. Hinzu kamen Sanitätswachdienste unter anderem bei den Faschingsumzügen in Scheidegg und Weiler, beim Triathlon in Bregenz, beim Festzelt in Simmerberg und beim Westallgäuer Oktoberfest. Unterstützt haben die Aktiven auch beim Bezirksmusikfest in Maria-Thann und beim Bobbycar-Rennen in Heimenkirch.

    Insgesamt addierten sich die ehrenamtlich geleisteten Stunden auf 5996. Die Steigerung um 1000 Stunden gegenüber dem Vorjahr ist unter anderem eine Folge des neuen Hausruf-Angebotes. Hier war die BRK-Bereitschaft allein 554 Stunden im Einsatz.

    Gut aufgestellt ist das BRK in Weiler mit Blick auf den Nachwuchs, wie Iris Rinderer und Barbara Achberger berichteten. 16 Buben und Mädchen besuchen die Kindergruppe ab sechs Jahren, 13 die Jugendgruppe ab zwölf Jahren. Hinzu kommen sechs aktive Gruppenleiter. Das Jugendrotkreuz hat 2024 die Rettungswache in Wangen besucht und an Kreis- und Bezirksspielen teilgenommen. Größter Erfolg war dabei der vierte Platz der Bambini.

    40 Jahre ist Thomas Sandholzer in der BRK-Bereitschaft aktiv. Hierfür zeichnete ihn Kreisbereitschaftsleiter Markus Natterer mit dem Ehrenzeichen am Bande des Bayerischen Innenministers aus.

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