Es ist nach dem goldenen Ring die höchste Auszeichnung, die die Stadt Lindenberg vergibt: die Goldene Münze. Bei der Eröffnung der 59. Westallgäuer Kunstausstellung hat sie Helmut Caprano erhalten - nach einem einstimmigen Beschluss des Stadtrates. Es ist eine Anerkennung für die umfangreiche Arbeit im Bereich der Kultur, die er in Jahrzehnten übernommen hat. „Vielen Dank, was Du für die Stadt geleistet hast“, sagte Bürgermeister Eric Ballerstedt.

Caprano ist heuer 80 geworden. Für ihn Anlass, kürzerzutreten. Das Sprichwort „alles hat seine Zeit“ habe ihn eingeholt, sagte der Grafiker und Künstler selbst.
Ballerstedt: Caprano „liefert ein Rundum-sorglos-Paket“
33 Jahre lang hat er die Westallgäuer Kunstausstellung organisiert. Freilich war das lange nicht alles. Eric Ballerstedt nannte eine lange Reihe an Veranstaltungen und Aktionen, die Caprano ins Leben gerufen hat. Da finden sich Dinge wie das Bildhauersymposium 2002, die Aktion Kunst in Schaufenster, oder das Huizen-Feld zur 1150-Jahr-Feier Lindenbergs, das Caprano mit Mitstreitern auf dem Gelände der früheren Hutfabrik Reich errichtet hat. Nebenbei habe er auch noch eine Zeit lang als Kunsterzieher am Gymnasium ausgeholfen.
Regelmäßig kümmerte sich Caprano um alle Dinge rund um seine Aktionen. „Bei ihm bekommt man immer das Rundum-sorglos-Paket“ sagte Ballerstedt. Caprano organisiere nicht nur, er sperre auch auf und kümmere sich um das Finanzielle.

Caprano, der mit seiner Frau in Goßholz lebt, wäre heuer auch ein Kandidat für den Lindenberger Kulturpreis gewesen. Den hat er aber bereits im Jahr 2005 erhalten. „Seitdem hat er mit seinem Engagement nicht nachgelassen“ (Ballerstedt).
Landrat spricht von einer „monumentalen Lebensleistung“
Anerkennung zollte dem Macher vieler Kunst-Events auch Landrat Elmar Stegmann. Die Zahl 33 sei ein „monumentaler Beweis für die einzigartige Lebensleistung.“ Er empfinde davor tiefsten Respekt. Stegmann ist heuer Schirmherr der Westallgäuer Kunstausstellung.
Caprano selbst nutzte seine letzte Rede bei einer Vernissage der WAK für einen „großen Dank“ an sein „Kunst-, Kultur- und Ausstellungsteam“. Das sind Monika Gauss, Carin Stoller, Michael Of, Gerhard Zwiesler, Werner Nottberg und Bernhard Netzband. Einen „besonders großen Dank“ sagte er seiner Frau Petra. Sie habe ihn bis zu ihrer Krankheit in seinem „Ehrenamt ausgehalten und auch aktiv unterstützt.“
Zur Kunstausstellung zog er ein positives Fazit. Sie habe „über die vielen Jahre eine breite Akzeptanz bei Künstlern und Publikum erfahren“ und sich über die vielen Jahre gut behauptet. Über die Region hinaus habe sie „einen festen und bedeutsamen Platz eingenommen“. Die vielen Aktionen, die er mit Mitstreitern umgesetzt hat, fasste Caprano in einem Satz zusammen: „Wir haben es gut hinbekommen“.

Das Organisationsteam und damit die Westallgäuer Kunstausstellung leitet künftig Michel Of. Er wohnt in Opfenbach, hat früher am Gymnasium in Wangen Kunstunterricht erteilt und ist regelmäßig in der Westallgäuer Kunstausstellung vertreten. Seit zehn Jahren ist er auch Teil des Organisationsteams. Of bringe für das Amt „viel Kompetenz und Idealismus mit“, sagte Helmut Caprano. Er selbst will im Team noch „kleine Aufgaben“ übernehmen.
Of wird künftig die Reden zur Eröffnung der Kunstausstellung halten. Diesmal trat er kurz ans Rednerpult. „Es sind Riesenschuhe, die ich zum Anziehen bekommen habe“, sagte er mit Blick auf die Arbeit von Caprano und schenkte ihm ein dazu passendes Bild. Of: „Was mich beruhigt ist, dass wir tatsächlich ein Team sind.“
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