Die Sanierung der südlichen Altstadt in Isny ist weit vorangeschritten. In den vergangenen Jahren sind zwischen Stadtmauer und Rathaus einige Projekte für etliche Millionen Euro umgesetzt worden, damit die Innenstadt schöner wird.
Ganz beendet ist das, was ursprünglich geplant war, allerdings nicht. Ein ganz zentraler Teil, hinter dem Hallgebäude, fehlt noch. Dort befindet sich im Moment noch ein großzügiger Parkplatz auf einer gekiesten Fläche. Das wollte die SPD zeitnah ändern – und hat sich nun mit ihrer Idee eines Stadtgartens knapp durchgesetzt.
Antrag kommt von der SPD im Isnyer Stadtrat
Die Sozialdemokraten stellten jüngst den Antrag, einen Teil der zur Zeit gekiesten Fläche mit mehreren Bäumen und Sitzgelegenheiten zu belegen. Sie sahen die Idee nicht isoliert, sondern als Erweiterung der am Marktplatz umgesetzten Pläne. Dort fehlten Begrünung und Beschattung, schrieb die SPD-Fraktion in ihrem Antrag, beides könnte jetzt zumindest hinter dem Hallgebäude entstehen.
Bei der Stadtverwaltung stieß die Fraktion mit ihrer Idee auf großen Widerstand. In der Vorlage zum Tagesordnungspunkt schrieb Andrea Pezold, dass für den betreffenden Bereich seit Beginn der Überlegungen zur Sanierung der südlichen Altstadt vor mehr als eineinhalb Jahrzehnten das Ziel „Wohnen“ vorgesehen gewesen sei. Nachdem ein Erweiterungsbau beim Umbau des Hallgebäudes nicht nötig war, gebe es Platz für zwei Stadthäuser.
Verwaltung empfiehlt Ablehnung des Antrags
Bei der Fläche handle es sich um die teuersten Flächen in Isny, der Bodenrichtwert belaufe sich auf 500 Euro pro Quadratmeter, erklärte Pezold weiter. Mittelfristig sei hier der Verkauf anzuraten. Die Verwaltung empfehle dem Gremium deshalb, „in Anbetracht der aktuellen Haushaltslage sowie dem hohen ortsnahen Grünbestand im historischen Stadtoval“, dem Antrag der SPD nicht zuzustimmen.
„Wir sind strikt dagegen“, positionierte sich Bürgermeister Rainer Magenreuter. Zudem mahnte er, dass es nicht sinnvoll sei, jetzt den Bereich mit Bäumen zu bepflanzen, die dann später wieder versetzt werden müssten.
In der Diskussion innerhalb der vier Fraktionen entwickelte sich ein völlig differenziertes Bild. „Wir wollen auf den Klimawandel reagieren“, erklärte der SPD-Fraktionsvorsitzende Edwin Stöckle.
Alexander Ort (FDP) empfand die Idee zwar als sehr romantisch, er denke aber auch an die weniger werdenden Parkplätze. „Denkt an den Handel! Uns ist eine lebendige Stadt wichtig.“
Nach einem letzten Appell Magenreuters und einer sich im Kreis drehenden Diskussion kam es zur Abstimmung. Grüne und SPD sowie einige FW-Stadträte waren dafür, der Rest plus Bürgermeister war dagegen – es hieß 11:10. Die Gehölzinsel, so die neue Bezeichnung des eigentlichen Stadtgartens, wird damit kommen. Konkrete Maßnahmen wurden am Montag aber nicht beschlossen. Klar ist nur: Bäume werden gepflanzt, Parkplätze fallen weg.
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