Ein ganzes Jahrzehnt lang ist in Isny überdurchschnittlich viel gebaut worden. Das lag vor allem daran, dass die Stadt immer wieder neue Baugebiete auswies und so den entsprechenden Platz bot. Dieser ist jetzt aber so gut wie ausgereizt. Übrig sind genau vier Grundstücke. Wer eines davon bekommen will, muss sich in den nächsten Wochen einer Art Lotterie stellen.
In welchen Gebieten die Bauplätze liegen
Der Technik-, Immobilien- und Umweltausschuss hat nämlich beschlossen, die vier Plätze an das jeweilige Höchstgebot zu vergeben. Einer der Plätze ist im Baugebiet Lohbauer Straße und seit zehn Jahren erschlossen, ohne dass er verkauft worden wäre; drei befinden sich im Baugebiet Mittelösch.
Nicht dazu gehört ein zweiter, ebenfalls schon längst erschlossener, aber unbebauter Platz im Baugebiet Lohbauer Straße. Dieser sei inzwischen verkauft worden, erklärte Bürgermeister Rainer Magenreuter auf Nachfrage. Alle Vergaberichtlinien seien hier eingehalten worden, versicherte er, „juristisch sauber“.
So hoch ist der Bodenrichtwert
Für die vier verbliebenen Bauplätze in den beiden Baugebieten gilt nun, dass Interessenten über Baupilot ein Angebot abgeben können - für jeden Bauplatz allerdings maximal eines. Das Mindestgebot sei der jeweilige Bodenrichtwert zuzüglich der Hausanschlusskosten, berichtete Christina Netzer aus dem betreffenden Fachbereich im Ausschuss. In der Lohbauer Straße liege der Bodenrichtwert bei 250 Euro, in Mittelösch bei 260 Euro. Den Zuschlag bekomme derjenige, der den höchsten Betrag biete. Die Bewerbungsfrist laufe bis 18. Mai, teilte Netzer mit.
Dass sich die Stadtverwaltung für das Höchstgebotverfahren entschieden hat, erklärte der Bürgermeister mit dem Aufwand, der betrieben werden müsse, ein einheitliches Punkteverfahren für mehrere Baugebiete gleichzeitig zu machen. Mit solch einem Verfahren waren bisher die Bauplätze vergeben worden, allerdings immer von Baugebiet zu Baugebiet getrennt.
Warum diese Verfahren heute nicht mehr anzuwenden seien, erklärte Netzer damit, dass die Richtlinien nach den vergangenen Jahren nicht mehr zu verwenden seien. Es habe neue Maßstäbe gebraucht. Deshalb der Vorschlag, das Höchstgebotverfahren anzuwenden. Der Ausschuss bewilligte den Beschlussvorschlag mit großer Mehrheit.

Kritik gab es von Robert Blaser-Sziesde (Grüne), der für die einzige Enthaltung bei der Abstimmung sorgte und bemängelte, dass Isny nach der Vergabe dieser Grundstücke „nichts mehr anzubieten“ habe. Netzer verwies auf den vierten Bauabschnitt in der Lohbauer Straße, der noch zu erschließen sei.
Wann es soweit sein wird, vermochte aber auch der Bürgermeister nicht zu sagen. Noch leben dort in einem nicht abgebrochenen Rest des ehemaligen Sportsanatoriums einige Obdachlose, für die aktuell ein anderer Platz im Stadtgebiet gesucht wird. „Wir sind in der Diskussion. Dieses Jahr werden wir auf jeden Fall nichts machen“, sagte Magenreuter.
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