Jan Coenen ist neuer Kreishandwerksmeister im Landkreis Lindau. Er übernimmt das Amt von Uli Kaiser. Ein Sprichwort besagt: Das Handwerk hat goldenen Boden – was in gewisser Weise auch für die Kreishandwerkerschaft Lindau gilt. Kaiser hinterlässt zwar keinen goldenen Boden, aber eine wohlgeordnete Handwerkerschaft, wie der Präsident der Handwerkskammer für Schwaben, Hans-Peter Rauch, bei der Jahresversammlung der Kreishandwerker betonte.
„Du hast diese kleine, aber wichtige Kreishandwerkerschaft super geführt, sie ist gut aufgestellt“, lobte Rauch. Da Kaiser angekündigt hatte, das Amt im Alter von 60 Jahren in jüngere Hände weiterreichen zu wollen, wählten die Vertreter der Lindauer Innungen einen Nachfolger – und zwar Jan Coenen. Weil bei der Versammlung auch eine Satzungsänderung beschlossen wurde – die vorige Version stammte noch aus dem Jahr 1969 – wurden nach der neuen Satzung zwei Stellvertreter gesucht und gefunden: Petra Zander und Fabian Grundl.
Handwerksoffensive ist ein Leuchtturmprojekt
An Kaiser gewandt, blickte Rauch auf das zurück, was der Malermeister in seiner Amtszeit als Kreishandwerksmeister geschaffen hatte. „Mit eurer Handwerksoffensive habt ihr die Werbung für Nachwuchs hervorragend geführt, das ist ein regelrechtes Leuchtturmprojekt“ , lobte er und verwies als Erfolg auf die relativ geringen Nachwuchssorgen im Handwerk in der Bodenseeregion. Bei diesen Aktionen hatten die Kreishandwerker neben eigenem Engagement mit geringen finanziellen Mitteln – rund 650 Euro – großen Erfolg beim potenziellen Nachwuchs. Laut Rauch steckten die Handwerkerschaften von Memmingen und Kempten satte 35 000 Euro in ihre Offensive, indem sie eine Agentur engagierten.
Schließlich lobte Rauch auch Kaisers Engagement in Sachen Nachfolge: „Du hast Dich um Deine Nachfolge gekümmert, was sehr selten ist.“ Kaiser hatte bereits vor einiger Zeit mit der Suche begonnen und Jan Coenen für diese Aufgabe gewonnen und aufgebaut. Der einstimmig gewählte Geschäftsführer der Heizungs- und Sanitärfirma Würschinger gab nach seiner Wahl zu, dass er sich nach der ersten Anfrage „erst einmal nicht vorstellen konnte, im Laufe der Zeit aber doch Gefallen an dieser Idee fand“.
Der 43-Jährige sagte, er sei kein gebürtiger Handwerker, da er zunächst Versorgungs- und Gebäudetechnik studiert hatte. Schließlich stieg er aber in den von seinem Großvater gegründeten Betrieb ein. 2006 wurde er Teil der Geschäftsführung – und seit 2017 ist er alleiniger Gesellschafter. „Dass ich keinen Tag missen möchte, hier in Lindau zu sein, liegt mit an euch Handwerkskollegen“, sagte er zu den Innungsvertretern.
Petra Zander und Fabian Grundl sind Stellvertreter
Petra Zander wurde als erste Vertreterin des Kreishandwerksmeisters wiedergewählt. Zum zweiten Stellvertreter wurde Fabian Grundl gewählt. Der neue Vorstand der Kreishandwerkerschaft wird komplettiert mit den Beisitzern Michael Mayr für die Maler, Bruno Schmid fürs Baugewerbe und Roland Breyer für die Schreiner-Innung. Den Rechnungsprüfungsausschuss bilden Tobias Steinhauser für die Metaller und Zimmerer Volker Heinrich. Somit sind alle Innungen im Vorstand vertreten.
Zeitgleich mit dem Wechsel des Kreishandwerkermeisters findet auch ein Wechsel im Büro der Kreishandwerkerschaft statt. Micaela Mattes geht nach gut vier Jahren und gibt ihre Stelle an Diana Scharf weiter.
Kreishandwerkerschaft will sich an der Gartenschau 2021 beteiligen
Überlegungen, wie sich die Kreishandwerkerschaft bei der Gartenschau im Jahr 2021 einbringen kann – im Raum steht die Gestaltung eines Pavillons – standen am Schluss der Versammlung. Dabei waren sich alle einig, dass sie sich da auf jeden Fall einbringen wollten und sollten.