Im Lindauer Ortsteil Reutin ist ein Jugendlicher von maskierten Tätern entführt, geschlagen und ausgeraubt worden. Laut der Lindauer Polizei wurde das Opfer unter dem Vorwand, den Tätern Geld zu schulden, zunächst zu einem Friedhofsparkplatz gelockt.
Als der junge Mann dort in Begleitung eines Kumpels eintraf, wurde er von drei teils maskierten Männern mit einem Schlagstock und einer mutmaßlichen Schusswaffe bedroht. Daraufhin wurde er in ein bereitstehendes Auto gezerrt. Dem Freund des Opfers gelang die Flucht zu Fuß.
Entführung und Raub in Lindau: Jugendlicher von maskierten Tätern überfallen
Nach einer kurzen Fahrt wurde der Jugendliche in einem abgelegenen Waldstück bei Weißensberg zum Aussteigen gezwungen. Dort wurde er mehrmals geschlagen. Zudem musste er den Tätern sein Bargeld übergeben. Daraufhin ließen die Schläger den leicht verletzten Jugendlichen im Stadtgebiet Lindau wieder frei.
Die Fahndung nach den Tätern, die direkt nach der Tat, die sich bereits am 5. Mai ereignete, eingeleitet wurde, verlief zunächst ohne Erfolg. Die Ermittlungen übernahm die Kripo Lindau in Abstimmung mit der Staatsanwaltschaft Kempten. Wie die Polizei jetzt mitteilt, konnten im Verlauf der weiteren Ermittlungen zunächst zwei der drei mutmaßlichen Täter identifiziert werden.

Nach Raub und Entführung in Lindau: drei mutmaßliche Täter geschnappt
Daraufhin ordnete die Staatsanwaltschaft Kempten Durchsuchungsbeschlüsse für mehrere Wohnungen in Lindau und in Weißensberg an. Bei den Durchsuchungen, die am 22. Mai stattfanden, kamen wegen des möglichen Gefahrenpotenzials sogar Spezialkräfte der Polizei zum Einsatz. Die Beamten konnten dadurch auch einen dritten Tatverdächtigen identifizieren. Zudem konnten umfangreiche Beweise sichergestellt werden. Die drei mutmaßlichen Schläger im Alter von 18 bis 27 Jahren wurden allesamt festgenommen.
Die Staatsanwaltschaft Kempten beantragte gegen alle drei Männer Haftbefehl wegen besonders schwerer räuberischer Erpressung in Tateinheit mit erpresserischem Menschenraub. Die zuständige Ermittlungsrichterin am Amtsgericht Kempten erließ die Haftbefehle und setzte diese in Vollzug. Laut der Polizei wurden die Beschuldigten im Anschluss in Justizvollzugsanstalten gebracht. Die Ermittlungen zu Tathergang und Hintergründen dauern an.

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