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Nach fast 500 Jahren: Erstmals Reiterinnen beim Blutritt am Bodensee dabei

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Nach fast 500 Jahren: Erstmals Reiterinnen beim Blutritt am Bodensee dabei

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    Der Blutritt, bei der auch Westallgäuer Gruppen teilnehmen, ist die größte Reiterprozession in Europa.
    Der Blutritt, bei der auch Westallgäuer Gruppen teilnehmen, ist die größte Reiterprozession in Europa. Foto: Felix Kästle

    Nach vielen Diskussionen öffnet sich der Blutfreitag in Weingarten für Frauen. Ab dem kommenden Jahr soll jede Gruppe selber bestimmen, wer an der Prozession teilnimmt. Das hat die Diözese Rottenburg-Stuttgart in einer Pressemitteilung erklärt.

    Jedes Jahr ziehen 2000 bis 3000 Reiter durch Weingarten und das Umland

    Der Blutritt ist die größte Reiterprozession in Europa. Er wurde 1529 erstmals schriftlich erwähnt. Jedes Jahr ziehen 2000 bis 3000 Reiter durch Weingarten und das Umland. Begleitet werden sie von mehreren tausend Musikern. Mit dabei sind jedes Jahr auch Gruppen aus dem Westallgäu. Bisher durften freilich nur Männer mitreiten. Das ist offenbar Vergangenheit.

    In der Pressemitteilung des Bistums heißt es: „Nach einem jahrelangen Diskussionsprozess ist im Kirchengemeinderat St. Martin nun die Entscheidung gefallen. Ab dem Blutfreitag 2021 kann jede Blutreitergruppe selbst bestimmen, ob Frauen gemeinsam mit den Männern am Tag nach Christi Himmelfahrt durch die Stadt und die umliegenden Fluren reiten.“

    Die Entscheidung kommt nicht ganz überraschend. Seit Jahren hatte es Diskussionen darüber gegeben, ob eine reine Männerwallfahrt im 21. Jahrhundert noch zeitgemäß sei. Diskutiert wurde auch kirchenintern. „Die Zeichen der Zeit zu erkennen und Konsequenzen für die Zukunft des Blutritts zu ziehen, das war die letzten Jahre immer wieder Thema im Kirchengemeinderat“, schreibt die Diözese.

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