Die Narben in dem Hang sind weithin sichtbar. Ein Hangrutsch in Hörbranz hat nicht nur die Landschaft verändert, er hat nach und nach auch vier Häuser im Ortsteil Hochreute zerstört. Der Schaden geht in die Millionen. Jetzt ist klar: Das Land Vorarlberg wird die betroffenen Grundeigentümer entschädigen. Das berichten die Vorarlberger Nachrichten.
Hörbranz liegt an der Grenze zum Landkreis Lindau am Pfänderhang. Hochreute ist ein Ortsteil der Vorarlberger Gemeinde mit 6700 Einwohnern. Der Hang war in der Nacht zum 29. April 2023 ins Rutschen gekommen. Über viele Monate hinweg bewegten sich Erdmassen in die Tiefe. 39 Menschen mussten ihre Wohnungen verlassen. Hunderttausende Kubikmeter Erde kamen in Bewegung. Vier Familien verloren dadurch ihre Häuser.
1,1 Millionen Euro aus Katastrophenfonds
Nicht nur das: Die Grundstücke sind auch in Zukunft nicht bebaubar. Deshalb stellt das Land Vorarlberg den Eigentümern für den Kauf von Ersatzgrundstücken 1,1 Millionen Euro zur Verfügung. Das Geld kommt aus dem Katastrophenfonds.
Laut VN bekommen die Betroffenen 50 Prozent des Kaufpreises erstattet, in besonderen Härtefällen sogar 75 Prozent. Die Schäden an den Häusern tragen Versicherungen. Nach Angaben des Landes haben drei betroffene Grundeigentümer in der Gemeinde Hörbranz neue Grundstücke erworben, einer sei in einer Nachbargemeinde fündig geworden.

Die Arbeiten zur Stabilisierung des Hanges laufen indes weiter. In den vergangenen Jahren haben Bund, Land und Gemeinde insgesamt bereits vier Millionen Euro dafür aufgewendet. Dank der Maßnahmen hat sich die Lage stabilisiert, so Bürgermeister Andreas Kresser gegenüber den VN. Die Gemeinde sei „voll dabei, auch weiterhin Schutzmaßnahmen umzusetzen“.
Demnach sind heuer weitere 1,5 Millionen Euro an Investitionen vorgesehen. Laut Thomas Frandl, Projektleiter der Wildbach- und Lawinenverbauung des Landes Vorarlberg, ist unter anderem eine Sperre aus Beton geplant.
Mit Drohnen Baumsamen abgeworfen
Seit dem Erdrutsch liegt der früher bewaldete Hang „nackt da“. Er wird aber wieder aufgeforstet. Das geschieht teilweise auch auf nicht ganz alltägliche Weise. So sind im vergangenen Jahr im Sommer mithilfe von Drohnen Samen über dem Areal abgeworfen worden. Wie die VN berichten, sind sie teilweise bereits angewachsen. Weitere Pflanzungen per Hand sollen in diesem Frühjahr folgen. „Das Ziel wäre, dass man wieder einen Wald schafft“, so Frandl.
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