Ein Absperrband der Polizei flattert im Wind, vor der ausgebrannten Doppelgarage liegt Brandgut, die Fassade des angrenzenden Wohnhauses ist teilweise rußgeschwärzt. Spuren eines Brandes in Scheidegg. Er hat in der Nacht auf Dienstag einen Schaden in sechsstelliger Höhe verursacht. Die Feuerwehr war bis in die frühen Morgenstunden im Einsatz. Die Doppelgarage, in der das Feuer ausbrach, ist ein Totalschaden, den Feuerwehrleuten gelang es aber, das Wohnhaus zu retten. „Die Lage war kritisch“, sagt Franz Sinz, Kommandant der Feuerwehr Scheidegg und Einsatzleiter.
Die Feuerwehr wurde gegen 23 Uhr am Montagabend alarmiert. Ein Nachbar war auf den Brand in der Doppelgarage aufmerksam geworden. Zu dem Zeitpunkt hatten sich die Flammen schon ausgebreitet. „Die Garage stand in Vollbrand“, sagt Kreisbrandrat Wolfgang Endres, der in Scheidegg wohnt und als Erster an der Brandstelle eintraf. Dichter Rauch stand über dem Brandobjekt im Norden der Marktgemeinde.

Ein Stellplatz der Doppelgarage war mit einem Pkw belegt und verschlossen. Die Feuerwehrleute mussten es öffnen, um das Auto - ein Benziner - löschen zu können. Es brannte aber nicht nur in der Garage. Die Flammen hatten sich auf den Dachspitz darüber ausgeweitet und dort gelagertes Material entzündet. Der Brand bedrohte auch das angrenzende Wohnhaus. Sinz: „Es bestand die Gefahr, dass die Flammen auf den Dachstuhl übergreifen“.
Die Einsatzkräfte mussten das Dach der Doppelgarage öffnen, um das offene Feuer und Glutnester bekämpfen zu können. Zudem setzten sie Schaum ein, um den brennenden Pkw zu löschen. Vorsichtshalber entfernten sie auch auf einem kleinen Teil des Wohnhauses Dachziegel, um zu kontrollieren, ob sich dort Glutnester gebildet hatten. Das sei aber nicht der Fall gewesen, schildert Franz Sinz.
Brandwache bis zum Morgen vor Ort
Der Kommandant spricht von einem „fordernden Einsatz“. So mussten die Feuerwehrleute unter anderem in Handarbeit das Brandgut ausräumen. Dabei war viel Handarbeit gefordert. Gegen 2.30 Uhr war das Feuer aus, berichtet Sinz. Eine Gruppe der Feuerwehr blieb aber sicherheitshalber bis 7.30 Uhr als Brandwache vor Ort, falls sich noch einmal die Glut entzünden sollte.
Im Einsatz waren die Feuerwehren Scheidegg und Scheffau. Alarmiert wurde auch der Gerätewagen Atemschutz der Feuerwehr Lindenberg. Der Grund war der erhebliche Bedarf an Atemluftgeräten.

In einer ersten Schätzung beziffert die Polizei den Sachschaden auf 200.000 Euro. Die Brandursache war zunächst unklar. Angesichts des hohen Sachschadens ermittelt die Kriminalpolizei Lindau - das übliche Vorgehen in solchen Fällen.
Mehrere Brände in kurzer Zeit im Westallgäu
Es ist der dritte größere Brand im Westallgäu in kurzer Zeit. Erst am Wochenende war bei Bränden in Heimenkirch und Amtzell Schaden in Millionenhöhe entstanden. Zudem wurde am Sonntag in Weiler ein mutmaßlicher Brandstifter auf frischer Tat ertappt. Der Jugendliche hatte nach Angaben der Polizei in der Woche zuvor eine Papiertonne am Kindergarten angesteckt. Die Flammen richteten an der Fassade einen Schaden in Höhe von circa 15.000 Euro an.
Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.
Registrieren sie sichSie haben ein Konto? Hier anmelden