Autofahrer müssen sich auf einer Straße am Rand des Zentrums von Scheidegg (Westallgäu) auf eine neue Verkehrsregelung einstellen. Die Straße „Am Hammerbach“ wird in eine Einbahnstraße umgewandelt. Das gilt allerdings nicht für Radler: Sie dürfen gegen die Einbahnrichtung radeln. Das hat der Bauausschuss mehrheitlich beschlossen.
Die Straße Am Hammerbach führt an der evangelischen Kirche und dem Pilgerzentrum vorbei. Sie verbindet die Zollstraße mit der Prinzregent-Luitpold-Straße, beides sind stärker befahrene Hauptverkehrswege. Für die Verbindung hatte sich die Gemeinde vor einigen Jahren eine besondere Regelung einfallen lassen: Autofahrer aus Richtung Möggers und Bregenz dürfen nicht in die Straße „Am Hammerbach“ einbiegen. Sie müssen den kleinen Umweg über die Zollstraße nehmen, wenn sie Richtung Kurhaus und weiter nach Vorarlberg wollen. Ausgeschildert ist das mit dem Verkehrszeichen vorgeschriebene Fahrtrichtung.

Allerdings wird das von vielen Autofahrern gerade aus Vorarlberg „völlig ignoriert“, so Bürgermeister Uli Pfanner. Sie biegen rechts ab. Das ist nicht nur nicht erlaubt, sondern auch gefährlich. Denn die Einmündung ist sehr eng, ebenso die folgende Straße.
Angesichts dessen hat Axel Baumann, Fahrlehrer und Anwohner, die anderen Anwohnern befragt. Ergebnis: Sie wünschen sich eine Einbahnstraße. Dann dürfen Autofahrer von der Zollstraße aus generell nicht mehr die Straße „Am Hammerbach“ einbiegen. Das sieht auch die Verwaltung als „sinnvolle Regelung“, so Bürgermeister Uli Pfanner.

Der Bauausschuss ging noch ein Stück weiter. Rosi Nenning-Rupp schlug vor, Radlern zu erlauben, gegen die Einbahnrichtung zu fahren. Das sei zwar möglich, erklärte der geschäftsleitende Beamte Jürgen Hörmann. Er halte das in der Straße aber für extrem gefährlich.
Einbahnstraße in Lindenberg: Wie funktioniert das dort?
Jürgen Philipp unterstütze dagegen das Ansinnen seiner Ratskollegin Nenning-Rupp. Er verwies unter anderem auf die Nachbarstadt Lindenberg. Dort habe jeder geschimpft, das funktioniere nicht, als eine entsprechende Regelung eingeführt worden sei. „Und es funktioniert doch irgendwie.“. Auf viele andere Orte verwies auch Tobias Steinhauser. Dort dürfe man jede Einbahnstraße mit dem Rad befahren.

Der Bürgermeister hätte zwar vor einer endgültigen Entscheidung gern noch mit Axel Baumann als Initiator der Einbahnstraße gesprochen. Dem folgte die Mehrheit des Ausschusses aber nicht. Die Entscheidung Am Hammerbach als Einbahnstraße auszuweisen, fiel einstimmig, die Freigabe für Radler bei zwei Gegenstimmen.
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