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Hilfe bei häuslicher Gewalt an Frauen im Landkreis Lindau: Neues Frauenhaus am Bodensee geplant

Hilfe für Frauen in Not

Immer mehr Fälle von Gewalt: Landkreis Lindau plant ein Frauenhaus

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    Frauen leiden unter Gewalt. Im Landkreis Lindau soll jetzt ein Frauenhaus entstehen.
    Frauen leiden unter Gewalt. Im Landkreis Lindau soll jetzt ein Frauenhaus entstehen. Foto: David Yeow (Symbolbild)

    Der Landkreis Lindau stellt die Weichen für ein Frauenhaus. Das Vorhaben baut auf eine jahrzehntelange ehrenamtliche Arbeit des Vereins „Hilfe für Frauen mit/ohne Kinder in Not“ auf. Der Ausschuss für Bildung, Soziales und Sport hat nun eine Förderung des Vereins ab dem Jahr 2026 in Höhe von rund 160.000 Euro jährlich in Aussicht gestellt. Ziel ist der Aufbau eines Frauenhauses mit dem Verein als Träger. Mit einem „angemessenen Betrag“ beteiligen müssen sich auch die Städte und Gemeinden im Landkreis.

    Die meisten Landkreise in Bayern haben Frauenhäuser. Lindau ist einen eigenen Weg gegangen. Vor mehr als 25 Jahren haben engagierte Frauen den Verein „Hilfe für Frauen mit/ohne Kinder“ in Not“ gegründet. Er arbeitet mit ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen. Sie beraten und unterstützen betroffene Frauen.

    Wo es im Landkreis Lindau Schutzwohnungen für Frauen gibt

    Der Verein betreibt dazu zwei Kontakttelefone, die nach Angaben des Landratsamts das ganze Jahr über besetzt sind. Zudem unterhält der Verein zwei Schutzwohnungen in Lindau und Lindenberg. Dort finden Frauen eine Zuflucht. Laut Landratsamt werden die ehrenamtlich tätigen Frauen regelmäßig fortgebildet. So sichere der Verein „die Professionalität“ seiner Mitarbeiterinnen.

    Seit 2010 hat der Landkreis eine Kooperationsvereinbarung mit dem Verein. Unter anderem übernimmt der Kreis die Kosten der Schutzwohnungen und auch, falls betroffene Frauen in Einzelfällen auswärts untergebracht werden müssen.

    Das genügt aber nicht mehr. „Die Zahl und Komplexität der Fälle nimmt deutlich zu. Damit geraten die Ehrenamtlichen an ihre Grenzen“, stellte Landrat Elmar Stegmann während der Sitzung des Ausschusses klar. Der Verein wird aber weiter tätig sein. Er soll die Trägerschaft für das geplante Frauenhaus übernehmen.

    Schon im Frühjahr 2024 hat der Ausschuss für Soziales beschlossen, den Verein „Hilfe für Frauen in Not“ zu unterstützen, damit er die Voraussetzungen für eine staatliche Förderung für Frauenhäuser erfüllen kann. So muss der Verein einem Spitzenverband der Wohlfahrtspflege angehören, wie beispielsweise dem DRK oder der Caritas. Der Verein hat dahingehend seine Satzung geändert und ist nun Teil des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes.

    Diese Immobilie soll zum Frauenhaus werden

    Mittlerweile gibt es auch eine geeignete Immobilie. Die Stiftung der Volksbank-Raiffeisenbank habe dafür 2024 den Erwerb eines Objekts im Stadtgebiet Lindau abgeschlossen und werde es dem Verein nach Fertigstellung dauerhaft und zu vergünstigten Konditionen überlassen, so Stegmann, der Teil des Kuratoriums der Stiftung ist. Geplant sind zunächst fünf bis sieben Plätze für Frauen – zuzüglich deren Kinder.

    Die bisher von der Stadt angemieteten Schutzwohnungen bleiben bis zur Fertigstellung des Frauenhauses weiter in Betrieb. Ob sie später in andere soziale Nutzungen – etwa im Bereich Obdachlosenhilfe – überführt werden, sei noch offen, so Jörg Spennemann. Er leitet den Geschäftsbereich „Jugend, Soziales und Migration“ im Landratsamt Lindau.

    Voraussetzung für eine staatliche Förderung des Frauenhauses ist nach Angaben des Landratsamtes, dass sich nicht nur der Landkreis, sondern alle kreisangehörigen Kommunen finanziell beteiligen – eine Vorgabe aus der bayerischen Förderrichtlinie.

    Ziel ist es, den Förderantrag fristgerecht zum 1. Dezember 2025 bei der Regierung von Mittelfranken einzureichen.

    So erreichen Sie „Hilfe für Frauen in Not“

    Frauen, die von physischem oder psychischem Missbrauch betroffen sind, wenden Sie sich an folgende Nummern: 0172 8851483 - unterer Landkreis Lindau 0171 2197952 – oberer Landkreis Lindau. Weitere Informationen gibt es im Internet.

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