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Neues Mobiles Seniorenbüro in Weiler-Simmerberg: Ehrenamtliche Hilfe daheim

Hilfe für Senioren in Weiler-Simmerberg

"Mobiles Seniorenbüro" startet: Was dahinter steckt

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    Bei Formularen, Anträgen, Dokumenten und Kündigungen beispielsweise hilft das mobile Seniorenbüro in Weiler.
    Bei Formularen, Anträgen, Dokumenten und Kündigungen beispielsweise hilft das mobile Seniorenbüro in Weiler. Foto: Sabine Posselt, dpa (Symbolbild)

    Ein Bürgermobil gibt es in der Marktgemeinde Weiler-Simmerberg bereits. Jetzt initiiert der Seniorenbeauftragte Thomas Novy ein weiteres Projekt: Das Mobile Seniorenbüro. Novy versteht es als „Hilfe zur Selbsthilfe“. 17 Personen machen dabei ehrenamtlich mit, Senioren, aber auch jüngere Bürgerinnen und Bürger. Sie sind in unterschiedlichen Gebieten kompetent. „Ältere Menschen wollen möglichst lange in den eigenen vier Wänden bleiben. Dafür benötigen wir aber Versorgungsstrukturen“, sagt Thomas Novy. Das Mobile Bürgerbüro ist ein Baustein dafür. Start ist ab sofort. Das Angebot ist kostenlos.

    Nicht zuletzt ältere Menschen stoßen im Alltag auf Probleme, wenn es um Unterlagen, Bescheide von Behörden oder Anträge geht. Nicht selten sind solche Briefe schwer verständlich formuliert, mitunter geht es aber auch um komplexe Fragestellungen. In solchen Fällen hilft das Mobile Seniorenbüro. Das mobil ist dabei wörtlich zu nehmen. Bei Bedarf kommen die Helfer zu den Menschen ins Haus. Ansonsten können die Gespräche nach Voranmeldung auch in den Räumen des Gästeamtes in Weiler erfolgen.

    Die Liste der Angelegenheiten, bei denen die Ehrenamtlichen helfen, können ist lang: Sie erklären Formulare und Dokumente, helfen bei Kündigungen und unterstützen Senioren bei Fragen von Wohn- und Lebenssituationen. Und sie erklären auch, an wen sich die Senioren im Bedarfsfall wenden können, etwa in der Gemeinde oder Behörden wie dem Landratsamt. Die Helfer greifen dabei auf bestehende Netzwerke zurück, schildert Thomas Novy.

    Thomas Novy, früherer Schulamtsdirektor und heute Seniorenbeauftragter der Marktgemeinde Weiler-Simmerberg.
    Thomas Novy, früherer Schulamtsdirektor und heute Seniorenbeauftragter der Marktgemeinde Weiler-Simmerberg. Foto: Olaf Winkler (Archiv)

    .Allerdings können die Helfer des Seniorenbüros nicht alles übernehmen: Sie dürfen etwa keine Rechts- und auch keine Bankberatung übernehmen, schildert der Seniorenbeauftragte. Auch Aufgaben der professionellen oder praktischen Altenhilfe sind ihnen nicht erlaubt. Sie können aber in diesem Bereich die entsprechenden Dienstleistungen an die Senioren und Angehörigen vermitteln.

    Das Mobile Seniorenbüro startet sofort. Zu erreichen ist es jeden Montag von 15 Uhr bis 16.30 Uhr. Unter der Handynummer 0155 60679317 können Senioren einen Termin vereinbaren. Thomas Novy sucht dann den passenden Ansprechpartner aus der Liste der ehrenamtlichen Helfer aus.

    Für ihn ist das ein weiterer Baustein, damit Senioren möglichst lange in den eigenen vier Wänden leben können. Dazu trägt auch das Bürgermobil bei, das heuer in der Marktgemeinde gestartet ist. Etwa fünf Fahrten am Tag übernehmen ehrenamtliche Fahrerinnen und Fahrer mittlerweile. Oft geht es zu Ärzten, in Kliniken oder zum Einkauf. Das hilft den Seniorinnen und Senioren und entlastet ihre Angehörige, falls sie vor Ort leben.

    Gegen die Vereinsamung

    Die Angebote bieten praktische Lebenshilfe. Aber sie leisten noch viel mehr. Die Senioren haben dadurch Kontakte zu anderen Menschen. Das beugt der Vereinsamung vor. Die sei ein großes Problem, sagt Novy. Viele ältere Menschen würden oft tagelang nicht aus den eigenen vier Wänden kommen. Da helfe jeder Kontakt zu anderen Menschen.

    Helfen kann diesbezüglich ein weiteres Vorhaben, das Novy gerade anschiebt: Ein wöchentlicher Seniorentreff im Weilerer Gästeamt. Im Februar soll das Angebot starten. Und noch ein viertes Projekt hat sich Novy vorgenommen. Eine Nachbarschaftshilfe, die über Apps organisiert wird.

    Angebote wie das Bürgermobil, das Seniorenbüro oder regelmäßige Treffs gewinnen an Bedeutung, ist der Seniorenbeauftragte mit Blick auf die Bevölkerungsentwicklung überzeugt. Denn auch im Landkreis Lindau nimmt der Anteil der älteren Menschen zu. Aktuell ist ungefähr jeder vierte Bürger über 60 Jahre alt. In zehn Jahren wird es jeder dritte sein.

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