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Oberreute bekommt European Energy Award verliehen

Nachhaltigkeit bei Klima und Energie

Freistaat bremst Oberreute beim Energy Award aus: Die Gemeinde macht trotzdem weiter

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    Auf allen kommunalen Gebäuden hat die Gemeinde Oberreute inzwischen PV-Anlagen installiert – wie hier auf der Grundschule.
    Auf allen kommunalen Gebäuden hat die Gemeinde Oberreute inzwischen PV-Anlagen installiert – wie hier auf der Grundschule. Foto: Olaf Winkler

    Oberreute ist auf dem Weg zum European Energy Award (EEA). Drei Jahre lang hat die Gemeinde mit ihrem Energieteam eine Vielzahl von Maßnahmen umgesetzt, um dieses Zertifikat für nachhaltige Klima- und Energiepolitik zu bekommen. Eine erste Auszeichnung steht im Frühjahr an.

    Auch danach soll die Arbeit weitergehen. Dabei droht allerdings der Freistaat den Schwung der Gemeinde auszubremsen: Denn aus München kam das Signal, dass aktuell keine Fördergelder zur Verfügung stehen.

    Oberreute strebt European Energy Award an

    Im Mai 2022 hatte Oberreute seine Arbeit rund um den EEA gestartet. Für den 8. April dieses Jahres ist nun das abschließende Audit vorgesehen. Damit ende die erste Phase, informierte Bürgermeister Stefan Schneider jetzt im Gemeinderat. Seine Erfahrung: „Der externe Druck ist gut.“

    Denn die Gemeinde und ihr Energieteam haben in den letzten drei Jahren nicht nur Unterstützung durch das Energie- und Umweltzentrum Allgäu (Eza) aus Kempten erhalten. Von dort erfolgte auch eine Überwachung der zuvor festgelegten Ziele sowie eine Bilanzierung der Treibstoffgas-Entwicklung im Ort. Auf den kommunalen Gebäuden hat die Gemeinde in dieser Zeit Fotovoltaikanlagen mit einer Gesamtleistung von 120 Kilowatt installiert.

    Von 52 geplanten Einzelmaßnahmen sind 29 abgeschlossen und 23 in Bearbeitung. So hat das Energieteam auch einen Maßnahmenkatalog zur Sanierung der kommunalen Gebäude erstellt, die teilweise Umrüstung der Beleuchtung auf LED-Technik begleitet und die Schaffung eines E-Carsharing-Standortes unterstützt. Für dieses Jahr sind unter anderem die Schaffung einer E-Ladestation am Freibad und der Baubeginn für das Nahwärmenetz in der Ortsmitte vorgesehen.

    Seitens Eza gibt es nun ein Angebot, die Unterstützung in der nächsten EEA-Phase fortzusetzen. Dies würde 45.000 Euro kosten. Grundsätzlich wäre auch dies förderfähig, so dass die Gemeinde selbst 22.000 Euro bezahlen müsste. Allerdings: Die diesbezüglichen Fördertöpfe des Freistaates sind leer, wie der Bürgermeister informierte.

    Oberreute arbeitet mit Eza in Kempten zusammen

    Die Folge: Die Gemeinde hätte die 45.000 Euro selbst zu berappen. „So viel ist es dann doch nicht wert“, sagte Schneider. Zudem: Würde die Gemeinde jetzt den Vertrag mit Eza unterschreiben, würde dies als „vorzeitiger Maßnahmenbeginn“ gewertet und eine spätere Förderung ausschließen.

    Daher schlug Schneider ein anderes Vorgehen vor: Die Gemeinde bucht nur einzelne Beratungen seitens Eza und bezahlt diese in voller Höhe. Gleichzeitig stellt die Kommune einen Förderantrag. Fließt zu einem späteren Zeitpunkt Geld, könne in den Drei-Jahres-Vertrag gewechselt werden.

    Aus Sicht von Peter Heim, selbst Mitglied im Energieteam, ist dieses Vorgehen genau richtig. „Es ist wichtig, dass wir dranbleiben“. Er würde sich über die weitere Unterstützung seitens Eza freuen.

    Simone Schmid-Berger wollte wissen, wie häufig ein Eza-Mitarbeiter vor Ort gewesen sei. Drei- bis viermal im Jahr, erfuhr sie vom Bürgermeister. Allerdings: „Da gibt es auch viel Arbeit im Hintergrund.“ Zweimal habe auch das Energieteam das Eza in Kempten besucht. Karlheinz Schwärzler bekräftigte: „Von Eza fließt viel Wissen.“ Auch er votierte für die vorgeschlagene „kleine Variante“. Dem schloss sich letztlich der gesamte Gemeinderat an. 

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