Damit sich Passagiere künftig sicherer fühlen, will der Lindenberger Bus- und Reiseunternehmer seine Fahrzeuge mit Defibrillatoren ausstatten. Vier solcher lebensrettenden Geräte für jeweils 1500 bis 2000 Euro hat er bereits angeschafft. Damit werde er nun die ersten Reisebusse ausstatten, nach und nach sollen sie künftig aber auch im Linienverkehr im Westallgäu eingebaut werden.
Der Unternehmer ist selbst viel im In- und Ausland unterwegs – und dabei habe er schon oft Notfälle miterlebt, wie er sagt: Es beginnt mit Kreislaufbeschwerden, der Zustand des Patienten verschlechtert sich, er bricht zusammen und stirbt im schlimmsten Fall. Entsetzliche Situationen wie diese können immer und überall vorkommen – auch auf einer Busreise irgendwo im Nirgendwo.
Plötzlicher Herztod: Viele Leben können gerettet werden
Allein in Deutschland sterben 65.000 Menschen pro Jahr durch „Plötzlichen Herztod“, der in aller Regel ohne jegliche Vorwarnung auftritt. „Mit jeder Minute, die das Herz stillsteht, sinkt die Überlebenschance der betroffenen Person um zehn Prozent“, erklärt die Deutsche Herzstiftung, die Kardiologen 1979 mit dem Ziel gegründet haben, die Gesellschaft über Gefahren von Herz-Kreislauf-Erkrankungen aufzuklären.

Dabei könnten viele Leben gerettet werden, denn in fast der Hälfte der Fälle sind andere anwesend. Die im Schnitt rund sieben Minuten vom Notruf bis zum Eintreffen eines Rettungswagens kann jeder durch Wiederbelebungsmaßnahmen, etwa mit Herzdruckmassage, überbrücken. Es gilt: Der einzige Fehler, den man machen kann, ist es, nichts zu unternehmen.
Am besten ist es, wenn ein automatisierter externer Defibrillator (AED) greifbar ist. Solche Geräte sind zwar gesetzlich nicht vorgeschrieben, im öffentlichen Raum aber immer häufiger zu finden. Laut Herzstiftung können sie durch elektrische Impulse den normalen Herzrhythmus wiederherstellen. Viele Modelle können Laien bedienen.
Defibrillatoren: Busfahrer sollen geschult werden
Burkhard setzt trotzdem auf Schulungen. Einer seiner Fahrer sei auch als Rettungssanitäter beim Bayerischen Roten Kreuz tätig, berichtet der Unternehmer. Der Experte werde alle Kollegen mit den Geräten vertraut machen, damit sie im Ernstfall schnell reagieren können.

Das Busfahren mit Hilfe moderner Technik sicherer machen, will der Lindenberger indes nicht nur für die eigenen Passagiere, sondern auch für Außenstehende. Deshalb hat er in den vergangenen drei Jahren den Großteil seiner 32 Fahrzeuge mit einem Abbiegeassistenten ausgestattet. Diese überbrückten durch Kameras und Sensoren den toten Winkel. So könnten beim Rechtsabbiegen Unfälle mit Radfahrern besser vermieden werden.
Erst kürzlich hatte die Polizei einen derartigen Unfall in Wangen gemeldet. Dort hatte eine Busfahrerin einen 86 Jahre alten Radler beim Anfahren übersehen. Beim Kontakt mit dem Fahrzeug stürzte der Mann und zog sich Verletzungen am Kopf zu.
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