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Praxis für Urologie findet neuen Standort in Lindenberg: Neubau in der Bahnhofstraße geplant

Medizinische Versorgung im Allgäu

Drohender Wegzug vom Tisch: Praxis für Urologie findet neue Heimat in Lindenberg

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    Dr. Christian Bayer und Dr. Ulrike Necknig sind die Eigentümer der Praxis für Urologie in Lindenberg.
    Dr. Christian Bayer und Dr. Ulrike Necknig sind die Eigentümer der Praxis für Urologie in Lindenberg. Foto: Olaf Winkler, Canva

    Aller guten Dinge sind drei. Die Praxis für Urologie hat im dritten Anlauf einen neuen Standort in Lindenberg gefunden. Die bisher noch im Gebäude der geschlossenen Rotkreuzklinik untergebrachte Einheit wird in die Bahnhofstraße umziehen. Ein Investor wird dafür einen Neubau errichten. Wenn alles gut läuft, wollen die Urologen im Mai oder Juni 2026 in die neuen Räume einziehen, sagt Dr. Ulrike Necknig, die zusammen mit Dr. Christian Bayer die Eigentümerin der Praxis ist.

    Bauausschuss Lindenberg stimmt Bauantrag zu

    Eine wichtige Hürde hat das Vorhaben nun genommen: Der Bauausschuss der Stadt Lindenberg hat den entsprechenden Bauantrag mit Mittwoch einstimmig abgesegnet. Stadtrat und Verwaltung sind froh, dass die Urologie in Lindenberg bleibt. „Da gibt es nicht viel rum zu diskutieren“, sagte Bürgermeister Eric Ballerstedt.

    Auf dem Grundstück, auf dem bereits vorbereitende Maßnahmen stattgefunden haben, ist ein dreigeschossiges Gebäude ohne Keller geplant. Im Erdgeschoss wird eine Wohnung entstehen, die aber nicht in Verbindung mit der Praxis steht. Die Urologie wird die erste und zweite Etage beziehen – und sich dadurch von bisher 300 auf 400 Quadratmeter vergrößern.

    Die Urologie zieht innerhalb von Lindenberg in die Bahnhofstraße um.
    Die Urologie zieht innerhalb von Lindenberg in die Bahnhofstraße um. Foto: Lara Schäle

    Die neuen Räume bieten neue Möglichkeiten – und sollen ein größeres Angebot möglich machen. Ulrike Necknig nennt gegenüber unserer Redaktion etwa den Ausbau der Kinderurologie und Patientenschulungen. Neue Techniken und eine kleine OP-Einheit sind geplant. Zudem möchte die Praxis einen Weiterbildungsvertrag mit dem Klinikum Kempten schließen. „Wir wollen Nachwuchs ausbilden“, sagt die Medizinerin.

    Die Urologie Lindenberg ist vor 50 Jahren als eigenständige Einheit innerhalb des Krankenhauses gegründet worden. Sie konnte dessen Infrastruktur samt Operationssaal nutzen. Seit der Schließung der Rotkreuzklinik im Sommer 2024 ist dieser Standortvorteil wegfallen. Ebenso wie der eine oder andere Patient, den das verlassene Krankenhaus abgeschreckt habe. Viele hätten die Atmosphäre als „gruselig“ bezeichnet.

    Dabei genießt die Praxis fachlich einen guten Ruf. Sie betreut jährlich mehrere hundert Patienten. „Die Urologie Lindenberg ist eine Marke. Wir sind über den Landkreis Lindau hinaus bekannt“, sagt Ulrike Necknig. Durch den Umzug in den Neubau hoffen sie und ihr Partner, diese Patienten wieder zurückgewinnen zu können – und neue zu bekommen.

    „Wir sind froh“, sagt Ulrike Necknig mit Blick auf die lange Suche. Die Bahnhofstraße ist bereits der dritte Standort. Zuvor waren Räumlichkeiten in der Lindenberg Passage sowie ein Neubau in der Hauptstraße im Gespräch. Für den neuen Standort spricht auch die Nähe zum Busbahnhof, der sozusagen direkt ums Eck liegt.

    Die Urologen und der Investor hoffen nun darauf, „ziemlich zügig“ (Ulrike Necknig) die engültige Baugenehmigung zu bekommen. Dann könnte idealerweise im August bereits der Rohbau stehen.

    Auf diesem unbebauten Grundstück wird ein Neubau für die Praxis entstehen.
    Auf diesem unbebauten Grundstück wird ein Neubau für die Praxis entstehen. Foto: Lara Schäle

    Koordiniert werden muss das Vorhaben in jedem Fall mit einem anderen Bauprojekt in diesem Bereich: Die Stadt wird für eine halbe Million Euro die marode Verdolung des Moosbaches unter der Bahnhofstraße erneuern. Diese Arbeiten werden wohl acht Wochen dauern. Eine Ausfahrt in die Bismarckstraße wird dann nicht möglich sein, die Bahnhofstraße also zur Sackgasse. Das kündigte Bürgermeister Eric Ballerstedt auf Nachfrage von Josef Kraft (CSU) in der Bauausschusssitzung an.

    Für den Praxis-Neubau in Lindenberg werden Bäume gefällt

    Der Neubau sieht eine Umfahrung vor, an der die insgesamt notwendigen 15 Stellplätze geschaffen werden. Kraft wies darauf hin, dass durch die Ein- und Ausfahrt sowohl öffentliche Parkplätze an der Straße als auch ein Baum weichen müssen. Zudem muss die Stadt einen Parkscheinautomaten versetzen. Das sei noch mit dem Bauwerber zu besprechen, sagte Ballerstedt nicht zuletzt mit Blick auf die anfallenden Kosten.

    Das Thema Bäume sprach auch Hanni Windhaber (CSU) an. Zwei seien für das Vorhaben auf dem bisher unbebauten Grundstück schon gefällt worden, nun noch ein dritter. Das stehe den Bemühungen einer klimafreundlichen Stadt entgegen. „Es wäre schön, wenn der Bauwerber uns etwas anbietet“, sagte sie mit Blick auf mögliche Ersatzpflanzungen. Gerhard Mahler (Freie Wähler) brachte hierfür den Stadtpark ins Spiel.

    Helmut Strahl (CSU) erkundigte sich nach einer Dachbegrünung: „Es geht viel Grün verloren. Wir müssen an so etwas denken.“

    Die Fahrradabstellplatzsatzung schreibt elf Abstellplätze vor. Acht sind vorgesehen, sagte Stadtbaumeister Jan-Michael Schmiz. Drei müssten also noch ergänzt werden.

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