Startseite
Icon Pfeil nach unten
Weiler
Icon Pfeil nach unten

Prozess gegen Isnyer wegen Brandstiftung: Verdächtiger gibt Rätsel auf

Gerichtsverhandlung

Prozess gegen Westallgäuer wegen schwerer Brandstiftung: Angeklagter gibt Rätsel auf

    • |
    • |
    • |
    Angeklagter in Fußfesseln.
    Angeklagter in Fußfesseln. Foto: Felix Kästle/dpa (Symbolfoto)

    Schwere Brandstiftung, bei der drei Autos zerstört und ein angrenzendes Wohnhaus in Mitleidenschaft gezogen wurden, zerstochene Reifen an etwa zwei Dutzend Autos und Randale in einer Kneipe, bei der eine Frau durch einen geworfenen Blumentopf verletzt worden war – für diese Straftaten soll ein 33-Jähriger aus Isny verantwortlich sein. Am vergangenen Freitag stand er deshalb vor dem Landgericht Ravensburg. Es war der zweite Verhandlungstag.

    Zu Beginn des Prozesses in der Woche zuvor sagte die Frau, eine Wirtin, aus. Der Mann zeigte sich weitgehend geständig, doch er gab auch an, sich nicht mehr an viele Details zu jener Nacht im Januar 2024 erinnern zu können. Alkohol spiele eine gewichtige Rolle im Leben des 33-Jährigen, dazu nehme er Antidepressiva ein. Er berichtete auch von Stimmen im Kopf in Drucksituationen.

    Prozess in Ravensburg: Simuliert der Angeklagte?

    Nun ging es darum, sein Umfeld zu befragen, um mehr über ihn und sein Verhalten zu erfahren. Doch wegen seines benommen wirkenden Auftretens musste zunächst ein medizinischer Sachverständiger die Verhandlungsfähigkeit des Angeklagten feststellen, der in Fußfesseln hereingeführt wurde.

    Die Frage sei, ob der Mann simuliere oder es ihm tatsächlich schlecht gehe, so der Vorsitzende Richter. An Medikamenten könne es nicht liegen, denn in der Justizvollzugsanstalt bekomme er keine – gemeint waren Antidepressiva.

    Angeklagter spricht von „Brennen im Kopf“

    Der Angeklagte berichtete im Gespräch mit dem Sachverständigen, drei Tage lang kaum geschlafen und gegessen zu haben und „ein Brennen im Kopf“ zu spüren. Er habe am Vorabend Schlafmittel eingenommen, um ein paar Stunden zur Ruhe zu kommen. Vier bis fünf Stunden habe er geschlafen. Nach kurzer Beratung mit dem Arzt begann der Prozess.

    Zu Wort kamen als Zeugen sein früherer Vermieter, ein Nachbar, sein damals für ihn zuständiger Mitarbeiter im Jobcenter und seine Schwester. Die Befragungen verfolgte der Angeklagte teilweise aufmerksam, dann wiederum hatte er über längere Phasen die Augen geschlossen.

    Vermieter und Nachbar berichteten davon, dass sie den Eindruck hatten, der Angeklagte sei krank. Es habe immer wieder Probleme und häusliche Gewalt gegeben, öfter sei die Polizei gekommen. Die Schwester bezeichnete ihren Bruder dagegen als sehr lieben Menschen. Als ihm seine Arbeitsstelle gekündigt wurde, habe er aber jede Freude verloren. Er habe viel Alkohol getrunken und Tabletten genommen: „Das war zu viel für ihn.“

    Die Verhandlung gegen den 33-jährigen Isnyer wird am Mittwoch, 2. April, ab 9.30 Uhr am Landgericht Ravensburg fortgesetzt. An diesem Tag ist mit einem Urteil zu rechnen.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare

    Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.

    Registrieren sie sich

    Sie haben ein Konto? Hier anmelden