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Tourentipp: Diese Wandertour im Allgäu gilt als besonders erlebnisreich

Tourentipp

Diese Wandertour im Allgäu gilt als besonders erlebnisreich

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    Das Rindalphorn aus westlicher Richtung. Es ist etwa über den Gelchenwanger Grat (rechts) errechbar.
    Das Rindalphorn aus westlicher Richtung. Es ist etwa über den Gelchenwanger Grat (rechts) errechbar. Foto: Lukas Huber

    Wer nach Wandertouren im Naturpark Nagelfluhkette sucht, der stößt meist in erster Linie auf den Hochgrat – den mit 1834 Metern höchsten Gipfel des Zugs. Das Wegenetz dort hin ist gut ausgebaut, es gibt Gastwirtschaften und sogar eine Seilbahn, die Ausflügler bis wenige hundert Meter unterhalb des Gipfels bringt.

    Das ist auch der Grund, wieso am Hochgrat in der Regel viel Betrieb herrscht. Wer sich trotzdem an der Nagelfluhkette auf den Weg machen möchte, dem bietet sich nebenan die etwas ruhigere Alternative: das Rindalphorn. Es hat mit 1821 den zweithöchsten Gipfel des Gebiets und bietet auch atemberaubende Blicke in die Allgäuer Hochalpen.

    An der Hochgratbahn geht es los

    Es gibt verschiedene Wege auf das Rindalphorn, doch als besonders erlebnisreich gilt die Route über die Brunnenauscharte. Sie beginnt an der Talstation der Hochgratbahn, die mit dem Auto oder dem Bus zu erreichen ist. Die Gesamtstrecke beträgt knapp 17 Kilometer und man muss knapp 950 Höhenmeter überwinden. An reiner Gehzeit sollte man, je nach Fitnesslevel, zwischen sieben und neun Stunden einplanen. Voraussetzung ist Trittsicherheit, Schwindelfreiheit und Kondition für stundenlanges Gehen. Schlüsselstelle ist der obere Teil der Brunnenauscharte, der steil, schmal und teils seilversichert ist. Dort gibt es auch Tritte im Fels.

    (Finden Sie die Tour zum Rindalphorn im Detail auf der Karte)

    Zunächst führt der Weg parallel zur Weißach in Richtung Osten (Ehrenschwanger Tal) auf einem asphaltierten Weg. Nach etwa einem Kilometer bietet sich von Mai bis Oktober die Möglichkeit einer Einkehr an der Alpe Simatsgund, die außer dienstags von 11 bis 19 Uhr geöffnet hat. Dort kommt man auch auf dem Rückweg wieder vorbei.

    Woher kommt der Begriff Nagelfluh?

    Wenige hundert Meter weiter biegt man rechts auf einen schmalen Pfad in den Brunnenaukessel ein. Jetzt geht es stramm nach oben. Den Wasserfall etwas weiter oben lässt man rechts liegen, dann geht es durch den Wald. Danach bekommt man beim Blick nach oben die markanten Nagelfluhfelsen des Hochgrats zu sehen.

    Nach der Brunnenauscharte biegt man zum Rindalphorn rechts ab. Wer zurückschaut, bekommt den Hochgrat zu sehen.
    Nach der Brunnenauscharte biegt man zum Rindalphorn rechts ab. Wer zurückschaut, bekommt den Hochgrat zu sehen. Foto: Lukas Huber (Archiv)

    Das Gestein gilt als besonders, weil es sich aus vielen kleinen Flusskieseln zusammensetzt – und aussieht, als hätte man Nägel in den Fels eingeschlagen. Das Gestein, das vor allem am Alpenrand zu finden ist, ist vor über 20 Millionen Jahren als Ablagerungen damaliger Alpenflüsse entstanden. Sie lagerten ihre Sedimentfracht ab, besonders die größeren Steine blieben bei hoher Fließgeschwindigkeit liegen. Durch Kalke und Druck wurden die einzelnen Kiesel gepresst und im Laufe von Jahrmillionen miteinander verklebt.

    Insbesondere der obere Teil gilt als schwierig. Wer am Sattel angekommen ist, biegt nicht rechts ab zum Hochgrat, sondern geht nach links auf das Rindalphorn. Von dort ist es noch etwa eine Dreiviertelstunde bis zum Gipfelkreuz. Dabei passiert man den Gelchenwanger Grat.

    Welche Ausrüstung zwingend notwendig ist

    Die Anstiege sind damit geschafft. Anschließend geht es weiter nach Osten, einen steilen und teils etwas unwegsamen Pfad hinab. Kurz vor dem Anstieg zum Gündleskopf (1748 Meter) geht es nach links wieder ins Tal. Der Weg führt an der Rindalpe vorbei ins Tal. Wenn man an der Weißach angekommen ist, geht es über den Asphaltweg zurück zur Hochgratbahn-Talstation. Bis dorthin sind es noch etwa fünf Kilometer.

    Das Gipfelkreuz des Rindalphorns, neben dem Hochgrat zweithöchster Berg der Nagelfluhkette, ist marode. Deshalb muss es bald ausgetauscht werden.
    Das Gipfelkreuz des Rindalphorns, neben dem Hochgrat zweithöchster Berg der Nagelfluhkette, ist marode. Deshalb muss es bald ausgetauscht werden. Foto: Lukas Huber

    Wer die Wanderung machen möchte, sollte sich unbedingt vorher über die Witterung informieren. Weil sie teils am Grat entlang verläuft, sollte man bei Gewitterwarnung darauf verzichten. Bei Regen kann die Route durchaus stellenweise rutschig sein – insbesondere im oberen Tal der Brunnenau.

    Empfehlenswert ist in jedem Fall festes Schuhwerk, vor Mai sogar Grödel. In den Rucksack gehören neben warmer Kleidung und Regenjacke unbedingt ausreichend Wasser und Verpflegung, zudem Sonnencreme, ein Handy und Verbandszeug für Notfälle. Wanderstöcke können hilfreich sein. Wer sich über alpine Gefahren im Unklaren ist, sollte sich vorher unbedingt darüber informieren.

    Die Gipfel der Nagelfluhkette sind vom Westallgäu her ein Hingucker, hier vom Sinnraum aus bei Oberreute: mittig der Hochgrat, links das Rindalphorn, dazwischen der Gelchenwanger Kopf. Auf der rechten Seite befindet sich der Seelenkopf.
    Die Gipfel der Nagelfluhkette sind vom Westallgäu her ein Hingucker, hier vom Sinnraum aus bei Oberreute: mittig der Hochgrat, links das Rindalphorn, dazwischen der Gelchenwanger Kopf. Auf der rechten Seite befindet sich der Seelenkopf. Foto: Lukas Huber
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