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Sicherheitsabsperrungen gegen Anschläge in Lindenberg und Weiler: Zufahrtssperren aus Wangen

Schutz vor Anschlägen

Zufahrtssperren aus Beton: So sorgen zwei Westallgäuer Gemeinden für mehr Sicherheit auf Veranstaltungen

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    Mit großen Betonklötzen und Stahlseilen war der Huttag in Lindenberg unter anderem gesichert.
    Mit großen Betonklötzen und Stahlseilen war der Huttag in Lindenberg unter anderem gesichert. Foto: Susi Donner

    Zwei massive Betonklötze, verbunden durch Stahlseile, blockieren die Zufahrtsstraße. Beim Huttag in Lindenberg sind sie vielen Besuchern aufgefallen. Und nicht nur dort. Es handelt sich um die massiven Absperrungen des Bauhofs in Wangen. Die Quader können dort ausgeliehen werden – nun kamen sie in Lindenberg und Weiler-Simmerberg zum Einsatz.

    Der Bauhof der 25.000-Einwohner-Stadt im württembergischen Allgäu hatte im Januar seine neu konstruierten Zufahrtssperren präsentiert. Sie bestehen aus zwei mit Beton ausgegossenen Metallkuben, verbunden durch zwei Stahlseile. Rund fünf Tonnen wiegt die Konstruktion.

    Was sollen die Zufahrtssperren auf Veranstaltungen bewirken?

    Das Ziel der Sperre? Mehr Sicherheit auf Veranstaltungen. Der Bauhof entwickelte die Absperrung unter anderem nach dem Anschlag auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt. Sie soll verhindern, dass Fahrzeuge unbefugt auf das Veranstaltungsgelände fahren.

    Lindenberg feierte am Sonntag nicht nur seinen Huttag, sondern veranstaltete über das Wochenende auch den traditionellen Maimarkt. Weil die beiden Veranstaltungen in diesem Jahr wieder zeitgleich in der Stadt gefeiert wurden, entwickelten die Veranstalter ein gemeinsames Sicherheitskonzept. Das erklärt Thomas Geiger, der Leiter des Lindenberger Ordnungsamtes.

    Absperrungen aus Wangen werden für Fluchtwege genutzt

    Teil des Konzeptes waren die Poller aus Wangen. Weil die Stahlseile bei Bedarf aus ihren Halterungen an den Betonkuben entfernt werden können, eignet sich die Vorrichtung besonders für die Absperrung von Flucht- und Zufahrtswegen. So nutzte auch die Stadt Lindenberg die Sperre – zum ersten Mal. Anderorts wurden schwere Lkw oder Betonklötze platziert, um Wege dicht zu verschließen. Das sei mit Polizei und Feuerwehr so abgesprochen gewesen.

    Wie genau die Absicherungen aussehen, ist individuell an eine Veranstaltung angepasst. Es gäbe ein grobes Konzept, das muss aber je nach der Größe und Art der Veranstaltung geändert werden, sagt Geiger. Zum Beispiel lerne man aus vergangenen Konzepten. „Wenn man eine Schwachstelle findet, muss man natürlich nachbessern“, sagt Geiger. Aber auch Sachen, die gut liefen, behalte man im Gedächtnis.

    Absperrungen an Veranstaltungen sind mit Aufwand verbunden

    Auch Weiler hat in diesem Jahr neue Schritte im Bereich Sicherheit unternommen. Auf dem Kräuter- und Töpfermarkt entschloss sich die Gemeinde, Händler und Besucher mit ähnlichen Absperrungen zu schützen, erzählt Patrick Walzer, Sachgebietsleiter der Gemeinde. Für Flucht- und Zufahrtswege benutzten sie ebenfalls die Poller aus Wangen. Ansonsten kamen schwere Bauhoffahrzeuge zum Einsatz.

    Walzer erklärt, dass mit den Absperrungen auch ein großer Aufwand verbunden ist. Zum einen für die Gemeinde bei der Anschaffung der Sperrungen. „Es macht die Märkte auch komplizierter für die Händler.“ Absperrungen und Marktstände werden für gewöhnlich gleichzeitig aufgebaut. Es kommt aber auch mal vor, dass Händler eintreffen, nachdem die Sperrungen schon stehen.

    Mitarbeiter des Bauhofs in Wangen haben Metallwürfel entworfen, die die Stadt nutz, um Veranstaltungen abzusichern. Sie verleiht die Teile aber auch an andere Kommunen - hier waren sie beim Kräuter- und Töpfermarkt in Weiler im Frühjahr 2025 im Einsatz.
    Mitarbeiter des Bauhofs in Wangen haben Metallwürfel entworfen, die die Stadt nutz, um Veranstaltungen abzusichern. Sie verleiht die Teile aber auch an andere Kommunen - hier waren sie beim Kräuter- und Töpfermarkt in Weiler im Frühjahr 2025 im Einsatz. Foto: Lukas Huber

    Für beide Gemeinden waren Absperrungen in diesem Maße neu. Wie man in der Zukunft fortfährt, muss man sich nun überlegen, meint Thomas Geiger.

    Meinungen von Besuchern zu den Sicherheitsmaßnahmen

    Zumal auch die Meinungen der Veranstaltungsbesucher zu den Sicherheitsvorkehrungen gespalten seien, sagt Patrick Walzer. Viele wären froh über die Absperrungen und damit geschützt zu sein. Andere dagegen halten die Maßnahmen für übertrieben. Lieber gehe man aber auf Nummer sicher, meint Walzer.

    Außerdem sagt der Sachgebietsleiter, dass das Sicherheitsrisiko in kleineren Orten wie Weiler nicht mit denen in Großstädten zu vergleichen sei. Hier wäre das Risiko kleiner. So sind solche Absperrungen bisher lediglich etwas, das man lieber hat und nicht braucht, als andersherum, bestätigt Walzer.

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