Startseite
Icon Pfeil nach unten
Weiler
Icon Pfeil nach unten

Storch vom Erba-Kamin in Wangen fällt aus dem Nest: Was aus ihm geworden ist

Storch vom Erba-Kamin

Aus dem Nest gestürzt: Wo der einzige überlebende Jungstorch aus Wangen abgeblieben ist

    • |
    • |
    • |
    Nur einer der beiden flugunfähigen Wangener Jungstörche hat den Vorfall im Frühjahr 2024 überlebt.
    Nur einer der beiden flugunfähigen Wangener Jungstörche hat den Vorfall im Frühjahr 2024 überlebt. Foto: Gerhard Lang

    Es waren die Spätfolgen des widrigen Frühjahrswetters, die dem Jungstorch vom Erba-Kamin in Wangen im Vorjahr zum Verhängnis wurden: Er flatterte aus dem Nest, doch seine Schwingen waren nicht stark genug, um ihn auch wieder zurück nach oben zu tragen. Er hatte Glück und wurde gerettet. Nun gibt es Neuigkeiten zu dem einzigen Jungstorch aus Wangen, der 2024 überlebte.

    Jungstorch aus Wangen fliegt nach Spanien

    Zwei Jungstörche gab es im Vorjahr auf dem Erba-Kamin. Doch sie flogen zu früh aus dem Nest und strandeten unterhalb des Turmes. Grundsätzlich machen gesunde Jungstörche beim Flüggewerden erst Ausflüge rund ums Nest, später erweitern sie ihren Radius. Da ihnen schlechtes Wetter und Nahrungsmangel allerdings zugesetzt hatten, waren die beiden Jungvögel nicht wirklich flugfähig. Eigentlich ein Todesurteil, doch sie wurden eingefangen und kamen ins Vogelschutzzentrum nach Mössingen. Einer der beiden überlebte - und flog Ende September los in Richtung Spanien.

    Dass man weiß, wie es mit dem überlebenden Storch vom Erba-Kamin weiterging, liegt an einem speziellen Daten-Sender, mit dem der Vogel ausgestattet wurde. Entwickelt hat den sogenannten „Sigfox Senderring“ der ehemalige Wangener Nabu-Vorsitzende Georg Heine, von Beruf her Elektronikentwickler. Der leichte Senderring wird - vergleichbar mit einer Beringung - am Vogel angebracht und zeichnet sich durch hohe Ortsgenauigkeit durch GPS und geringes Gewicht aus.

    Dank des Senders weiß man auch, dass der Erba-Storch mit der Ringnummer AHK20 in zehn Tagen nach Spanien flog und sich 120 Kilometer südlich von Madrid - laut Senderprotokoll nach vielem Suchen - auf einer Mülldeponie niederließ.

    Nun teilt Nabu-Mitglied und Wangener Storchenkenner Gerhard Lang mit, dass sich der Storch in den vergangenen 50 Tagen immer noch in Alcazar de San Juan in Spanien aufhielt. Lang steht in Kontakt mit Wolfgang Fiedler, dem wissenschaftlichen Leiter der Beringungszentrale „Vogelwarte Radolfzell“ am Max-Planck-Institut für Verhaltensbiologie, die sich mit wissenschaftlichen Fragen zur Vogelwanderung befasst.

    Wangen hofft auf Rückkehr des Storchs im Jahr 2026

    Von Fiedler hat Lang Auskunft auch über den Wangener Erba-Storch erhalten. Demnach sind die Mülldeponie nördlich von Alcazar de San Juan und das Feuchtgebiet westlich der Stadt bei Störchen sehr beliebt. Es sei gut möglich, dass er dort oder vielleicht etwas später in Katalonien diesen Sommer verbringen wird.

    Eine Rückkehr ins Geburtsgebiet ein Jahr nach dem Schlupf sei die ganz große Ausnahme. Den ersten großen Ausflug nach Norden erwarten die Storchenkenner daher erst im nächsten Jahr.

    Für Gerhard Lang, so schreibt er, bleibt damit zu hoffen, „dass sich unser Erba-Kamin-Jungstorch dann 2026 in der Nähe des Geburtsortes einfindet“. Dass Lang sich eine Rückkehr des Jungstorchs mit der Ringnummer AHK20 nach Wangen wünscht, kommt dabei nicht von ungefähr: Er war einer der Retter, die den Vogel im vergangenen Jahr einfingen und nach Mössingen fuhren.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare

    Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.

    Registrieren sie sich

    Sie haben ein Konto? Hier anmelden