Wieder steht das Metro-Kino in Bregenz auf wackeligen Beinen. Der bisherige Pächter hat seinen Mietvertrag gekündigt, was die finanzielle Situation noch einmal verschärft.
Das traditionsreiche Lichtspielhaus ist das letzte verbliebene Kino in der Landeshauptstadt. Nun beabsichtigt die Stadt Bregenz an einer „Übergangslösung“ mitzuwirken, um das Kino zu erhalten. Das schreibt die Stadt in einer Pressemitteilung.
Metro-Kino Bregenz: Schon vor einem Jahr stand eine Schließung im Raum
Bereits vor gut einem Jahr stand eine Schließung des Kinos im Raum, wie der ORF berichtet. Damals hatten sich dann Stadt, Kino-Eigentümer und Pächter geeinigt. Der Fortbestand sei für die nächsten zwei Jahre gesichert, verkündete damals Bregenz Bürgermeister Michael Ritsch.
Vereinbart wurde damals, dass der Verpächter die Miete etwas nachgelassen hat und zudem die Stadt Bregenz und das Land Vorarlberg die Hälfte der Mietkosten übernehmen. Zwei Jahre gehalten hat diese Vereinbarung nun nicht.
Stadt Bregenz wirkt bei Übergangslösung mit
Daher hat der Stadtrat nun beschlossen, dass die Stadt als „Übergangslösung“ das Filmforum Bregenz bis Ende 2025 monatlich mit 2000 Euro subventioniere. Weitere 1000 Euro pro Monat kommen vom Land. Damit könne das Filmforum von Mittwoch bis Samstag sechs Vorführungen zeigen und die Einrichtung so vor dem Aus bewahren.
Die Stadt habe das Kino schon seit Anfang 2024 mit 28.000 Euro unterstützt. Das schreibt die Stadt Bregenz in einer Pressemitteilung.
Geplant sei, das Kino mittelfristig zu einem zeitgemäßen Programmkino umzubauen - nach dem Vorbild des Cinema Paradiso in St. Pölten. Doch bis dahin müsse der Betrieb gesichert werden. Dies soll die Unterstützung durch die Stadt Bregenz und das Land Vorarlberg nun gewährleisten.
Metro-Kino war einst das größte Lichtspielhaus Westösterreichs
Das Metro-Kino – einst größtes Lichtspieltheater Westösterreichs – wurde 1952 eröffnet und 1961, 1983, 1985 sowie zuletzt 2007 auf den aktuellen Stand gebracht. In den vergangenen Jahren sind aber die Besucherzahlen, die für einen lukrativen Betrieb nötig wären, kontinuierlich gesunken, schreibt die Stadt Bregenz in ihrer Mitteilung.
Weitere notwendige Investitionen blieben aus. Eigentümer Lukas Pasi schwebe jetzt vor, das Kino ab 2026 komplett umzubauen und durch einen Mix aus Filmen und Live-Events wie Konzerte oder Kabaretts nicht nur für Filmbegeisterte zu einem Ort der Begegnung zu machen.
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„Dem Metro-Kino machen nicht nur große Kino-Center, sondern auch Streaming-Dienste wie etwa Netflix zu schaffen. Seit 2024 beschäftigt sich eine eigens eingerichtete Arbeitsgruppe mit brauchbaren Lösungen, die vermutlich in Richtung eines kleinen, attraktiven Programmkinos gehen. Bis dahin leistet die Kulturstadt Bregenz ihren Beitrag für den Erhalt des Hauses, das zu den ältesten Kultureinrichtungen von Bregenz zählt“, wird Bürgermeister Michael Ritsch in der Mitteilung zitiert.
Am 20. September 1952 eröffnete das Metro-Kino-Bregenz als zweites Kino der Landeshauptstadt, schreibt das Kino über seine Geschichte auf seiner Internetseite.
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Das Kino bestand damals aus nur einem Kinosaal mit 500 Plätzen und einem dazugehörenden Gastronomie-Betrieb, dem heutigen „Metro-Cafè“. 1961 wurde der Fassungsraum von 530 auf 854 Plätze erweitert. Somit war das Metro-Kino das größte Lichtspieltheater Westösterreichs. Heute stehen drei Kinosäle zur Verfügung.
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