Das Timing ist Zufall. Aber es passt. Das Volkstheater Lindenberg bringt in dieser Spielsaison ein Stück auf die Bühne, dass den manchmal etwas (w)irren Zeitgeist widerspiegelt. „Wir sehr muss eine Mehrheit auf eine Minderheit Rücksicht nehmen? Wir sehr muss sich eine Minderheit fügen?“, fasst Vorsitzender Sascha Hunner die satirische Komödie „Extrawurst“ zusammen, die am 28. März ihre Premiere feiert.
Volkstheater Lindenberg feiert Premiere am 28. März
Ziemlich sicher werden dann in Berlin auch die Koalitionsverhandlungen laufen. Nach einem Bundestagswahlkampf, der vom Thema Migration dominiert worden ist. Darum geht es auch in „Extrawurst“. Es geht um Ängste, Vorurteile und Schubladendenken. „Es ist keiner der Gute und keiner der Böse“, sagt Hunner und ergänzt, ebenfalls mit einem Wink in Richtung Politik: „Das Stück zeigt: Wenn man keine Kompromisse findet, wird man sich zerfleischen.“
Der Inhalt Bei einer Mitgliederversammlung eines Tennisclubs in der deutschen Provinz soll über die Anschaffung eines neuen Grills für Vereinsfeiern abgestimmt werden. Eigentlich nur eine Formsache - gäbe es nicht den Vorschlag, auch einen eigenen Grill für das einzige türkische Mitglied anzuschaffen. Stichwort Schweinefleisch. Daraufhin kocht die Situation hoch...
Das Stück „Extrawurst“ hat 2019 seine Premiere gefeiert und ist seitdem das meistgespielte Stück auf deutschen Bühnen.
Die Autoren Dietmar Jacobs und Moritz Netenjakob haben schon für „Stromberg“ und „Pastewka“ geschrieben sowie für „Extra 3“, „Heute-Show“, „Switch“ und „Die Wochenshow“. Beide Autoren wurden mit dem Grimme-Preis ausgezeichnet.
Die Spieltermine Das Volkstheater spielt „Extrawurst“ an zwei Wochenenden (28. bis 30. März und 4. bis 6. April) jeweils am Freitag (19 Uhr), Samstag und Sonntag (jeweils 18 Uhr) im Löwensaal.
Wenn man keine Kompromisse findet, wird man sich zerfleischen.“
Sascha Hunner, Vorsitzender Volkstheater Lindenberg
Der Verein Das 1921 gegründete Volkstheater Lindenberg hat rund 160 Mitglieder, darunter etwa 30 Kinder und Jugendliche. Er Verein hat sich diesmal bewusst dafür entschieden, kein leichtes Boulevardstück aufzuführen, sondern ein heikles Thema mit Witz, Zunder und Tiefgang. Auch, um eine neue, jüngere Zielgruppe anzusprechen.
Volkstheater Lindenberg spielt Komödie „Extrawurst“
Die Mitwirkenden Nur fünf Schauspieler stehen auf der Bühne. Sascha Hunner, Sandro Lutzu, Stefan Wirthensohn, Istvan Krizsak und Nicole Kraiem haben deshalb vergleichsweise viel Text. Und der ist entscheidend. „Der Witz liegt in der Sprache, in dem, was gesagt wird“, sagt Hunner. Regie führen Julia Sinds und Michaela Heim. Rund um das Stück werden rund 40 Personen im Einsatz sein, etwa hinter der Bühne oder an der Kasse.
Das Publikum Pro Vorstellung gibt es rund 245 Karten. Das Publikum hofft auf einen Schnitt von 180 Zuschauern. „Dann hätten wir 1000“, sagt Hunner und ergänzt mit Blick auf diese magische Marke: „Beim letzten Mal hatten wir 993. Das hat uns ein bisschen geärgert.“
„Es gibt viele Witze, aber auch Szenen, bei denen einem das Lachen im Hals steckenbleibt.“
Michael Heim, Regisseurin
Die Generalprobe Zur Generalprobe am 26. März hat das Volkstheater erstmals die Lindenberger Schulen und die Mittelschule Weiler eingeladen. Sie dürfen kostenlos zuschauen. Der Verein will damit einen gewissen Bildungsauftrag erfüllen, sagt Hunner.
Der Vorverkauf Karten gibt es ab 28. Februar unter Telefon (08381) 5593 (nur mittwochs und freitags von 17 bis 19 Uhr) sowie online auf der Ticket-Plattform Pretix.
Kinder- und Jugendtheater zeigt ganz neues Stück
Großer Zulauf Um den Nachwuchs muss sich das Volkstheater Lindenberg keine Sorgen machen. Nach dem großen Erfolg des letztjährigen Stücks hat das Kinder- und Jugendtheater einen enormen Zulauf erfahren. Rund 25 Mädchen und Buben im Alter von acht bis 15 Jahren wollten diesmal mitspielen.
Eigenes Stück Regisseurin Helena Aichele hat deshalb extra ein eigenes Stück mit entsprechend vielen Rollen geschrieben. Es heißt „Gewissenhaft Geschwisterhaft“ und dreht sich um die Frage, was das Wichtigste im Leben ist.
Viermal zu sehen Das Kinderstück wird am 29./30 März sowie 5./6. April (jeweils Samstag und Sonntag) im Löwensaal aufgeführt. Beginn ist jeweils um 14 Uhr. Der Eintritt ist frei.
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