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Was die Stadt mit der alten Antonio-Huber-Schule macht

Räume stehen leer

Was die Stadt Lindenberg jetzt mit der alten Antonio-Huber-Schule macht

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    In diesem Gebäude war bis vor kurzem die Antonio-Huber-Schule in Lindenberg untergebracht.
    In diesem Gebäude war bis vor kurzem die Antonio-Huber-Schule in Lindenberg untergebracht. Foto: Benjamin Schwärzler

    Die Eigentümerin hatte dem langjährigen Mieter wegen Eigenbedarf gekündigt. Der hat inzwischen eine neue Bleibe gefunden. Einen schicken Neubau, der modernsten Anforderungen entspricht. Nun müssen die alten Räumlichkeiten aber noch übergeben werden – ganz wie, wie man es aus dem Privatbereich kennt.

    Hier geht es allerdings nicht um eine normale Wohnung, sondern eine ganze Schule. Die Antonio-Huber-Schule ist innerhalb von Lindenberg umgezogen. Am Montag nach den Herbstferien haben die 180 Schülerinnen und Schüler wie die 70 Lehrkräfte und Mitarbeitenden den Unterricht in ihren neuen Domizil am Schulzentrum aufgenommen. Der Neubau kostet rund 20 Millionen Euro.

    Stadt Lindenberg benötigt Gebäude für Ganztagsbetreuung

    Das bisherige Gebäude (genauer gesagt sind es zwei Häuser) am Antoniusplatz steht nun weitgehend leer. Die alten Klassenzimmer, Büros und Flure sind ausgeräumt. Genutzt werden im Moment nur zwei Räume für die Mittagsbetreuung. Diese ist im September zum Schuljahresbeginn eingezogen. Eigentlich hätte die Förderschule damals schon an den neuen Standort wechseln sollen, doch auf dem Bau hatte es Verzögerungen gegeben.

    Was passiert nun mit der „alten“ Antonio-Huber-Schule? Zunächst einmal erfolgt nun noch eine offizielle Übergabe vom Landkreis als bisheriger Mieter an die Stadt als Eigentümerin. „Wie wenn jemand aus einer Wohnung auszieht“, beschreibt Bürgermeister Eric Ballerstedt auf Nachfrage unserer Redaktion. Dabei geht es wie im Privatbereich beispielsweise um mögliche Ausbesserungen, die noch gemacht werden müssen, vor allem aber auch um Dinge wie bestehende Energielieferverträge.

    (Lesen Sie auch: So teuer wird die Erweiterung der Sankt-Martin-Schule in Lindenberg)

    Eine sofortige Nachnutzung der leeren Räumlichkeiten ist abgesehen von der Mittagsbetreuung dabei nicht vorgesehen. Vielmehr muss die Stadt nun die Weichen für die Zukunft stellen: Ab 1. August 2026 gilt in Bayern der Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung für Kinder im Grundschulalter – und das ist auch der Hauptgrund, weshalb die Stadt die Räumlichkeiten benötigt. Eigenbedarf eben. Ein Architekt soll nun ein entsprechendes Planungskonzept erstellen. Ballerstedt rechnet fest damit, dass Umbauarbeiten notwendig sein werden. „Es müssen auf jeden Fall Aufzüge rein“, sagt er. Stichwort Barrierefreiheit.

    Musikschule und VHS sollen Räume auch nutzen

    Es geht also um Räume für die Betreuung und die Verpflegung der Kinder, aber auch eine mögliche Nutzung durch Musikschule, Volkshochschule und Hort. Was kann wo unterkommen? Wofür gibt es Fördermittel? Das etwa gilt es zu klären. Dafür benötigte die Stadt entsprechenden zeitlichen Vorlauf. „Fakt ist: Wir brauchen für die Grundschule an sich mehr Platz“, sagt Ballerstedt.

    In der Übergangszeit bis 2026 werde die Stadt die Räume aber sicherlich für kurzfristige Einzelnutzungen auch verwenden. Ballerstedt nennt VHS-Kurse als Beispiel: „Die Flächen sind ja da.“

    (Lesen Sie auch: Ganztags in der Schule ab Herbst 2026: Wieso das von Kommunen viel Planung erfordert)

    Das markante Hauptgebäude ist übrigens am 1. Oktober 1877 eröffnet worden. Zunächst als Volksschule. Denn durch die florierende Hutindustrie war die Bevölkerungszahl rasch gestriegen. Es folgten mehrere Schularten – mit phasenweise bis zu 2000 Kindern und Jugendlichen. Die Förderschule zog 1977 ein. Das Nebengebäude kam 20 Jahre später dazu. Es war zuvor ein Wohnhaus.

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