Spuren des womöglich jüngsten Isnyer Wilderei-Falles lassen sich am Wiesenrand bei der Unteren Argen noch finden. „Hier und hier sind noch Schnitthaare“, sagt Jagdpächter Helmut Lorenscheit. Der Waidmann zeigt mit dem Finger nach unten zwischen die Gräser. Da der Wind mit eisigem Regen über die Wiese peitscht, muss man zweimal hinschauen, um einige übrig gebliebene grau-braune Haarbüschel zu erkennen. Tatsächlich: Sie könnten von einem Reh stammen. Die Haare sind sauber abgeschnitten – genauso wie es geschieht, wenn ein Jäger ein Reh im dichten Winterfell zum Ausnehmen aufschneidet. Nur, dass in diesem Fall weder Lorenscheit noch sein im selben Revier tätiger Jagdkamerad Uwe Deißler aktiv waren. Außerdem haben sie den Fund Anfang Februar gemacht, das heißt in der Schonzeit für Rehwild.
Isny