Am Bahnhof Reutin haben sich am Montag zwei Züge der österreichischen Bundesbahn gestreift. Eine Bahn war bei dem Vorfall gegen 10.15 Uhr mit 15 Passagieren besetzt, die andere leer. Einer der Lokführer erlitt einen Schock, verletzt wurde aber niemand. Die Ermittlungen dauern an. Es gebe eine „Vermutung“, wie es zu dem Unfall kommen konnte, sagte Thomas Mayrhans von der Bundespolizei Kempten auf Nachfrage. Dafür fehlten aber noch Beweise.
Zugunfall in Lindau-Reutin: S-Bahn kam aus Richtung Bregenz
Fest steht: An dem Unfall beteiligt war eine S-Bahn, die aus Richtung Bregenz kam und zum Inselbahnhof fahren sollte, und ein leerer „Railjet“, der schnellste Fernreisezug der ÖBB. Die beiden Züge haben sich „an einer Weiche“ seitlich touchiert, sagt Mayrhans. Die S-Bahn habe wegen einer Weichentstörung das Gleis wechseln müssen. Bei dem Gleiswechsel habe sie dann in den lichten Raum des anderen Zuges hineingeragt.
Befragt wurde laut Mayrhans der Fahrdienstleiter, Handys und Geräte wie „Fahrtenschreiber“ seien ausgewertet worden. Neben der Polizei waren auch deutsche und österreichische Notfallmanager der Bahn vor Ort.
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Ein Hubschrauber der Bundespolizei kreiste über dem Bahngelände und machte Fotos, um die Stellung der Züge zu dokumentieren. Der Zugverkehr in Richtung München und Vorarlberg war indes bis 21 Uhr gesperrt. Elf Züge fielen komplett aus, acht teilweise. Zudem sei es zu massiven Verspätungen gekommen.
Der Zugunfall weckt Erinnerungen an das Bahnunglück in Enzisweiler 2001. Bei einem Frontalzusammenstoß zweier Personenzüge sind 80 Menschen verletzt worden, davon 30 schwer. Unter den Verletzten waren viele Schüler.