Surfen auf dem Örtchen – das Handy ist bei jedem zweiten Deutschen auch beim Toilettengang dabei.
Bild: Monika Skolimowska, dpa
Surfen auf dem Örtchen – das Handy ist bei jedem zweiten Deutschen auch beim Toilettengang dabei.
Bild: Monika Skolimowska, dpa
Der Mensch erzeugt viel Lärm, hat aber auch wahnsinnig gerne seine Ruhe. Deswegen hat er das stille Örtchen erfunden. Nein, Schmarrn. Aber was ja stimmt: Die Toilette kann manchmal tatsächlich der einzige Ort sein, an dem der gestresste Mensch seine Ruhe findet. Der gesellschaftliche Rückzug, hier ist er toleriert: Man muss sich nicht erklären, niemandem antworten und Mediziner sagen, man sollte sich da auch nicht hetzen. Längst gibt es im Übrigen schöne Achtsamkeitsübungen für den Toilettenbesuch …
Aber hey, was machen die Menschen stattdessen? Lauschen nicht den eigenen Atemzügen, versinken nicht in der Stille, starren stattdessen ins Handy! Jeder Zweite jedenfalls, genauer gesagt, 55 Prozent laut einer Umfrage des Cybersicherheitsunternehmen NordVPN. „Das vermeintlich stille Örtchen wird immer mehr zu einem virtuellen Örtchen“, vermeldet das Unternehmen pfiffig.
Wird da also auf der Toilette die Zeit mit Call of Duty oder irgendeinem anderen Quatsch verdaddelt, was womöglich der eine oder andere misstrauische Arbeitgeber schon lange befürchtet? Mitnichten. Immerhin 33 Prozent der Befragten nutzen die Toilettenzeit, um arbeitsbezogene Mails zu lesen oder Tools wie zum Beispiel Slack oder Microsoft-Teams zu benutzen. Ein bisschen mehr, nämlich 38 Prozent, sind in den sozialen Medien unterwegs. Etwa die Hälfte nutzt die Zeit einfach mal zum Checken der Nachrichten.
Muss man sich da sorgen? Aber gewiss. Vor allem aber auch ums Gerät an sich. Die Toilette ist für Handys nämlich mit der gefährlichste Ort – 11,9 Prozent der Befragten ist das Gerät schon einmal in die Toilette gefallen. Dann ist wirklich Ruhe.
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