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Berlin: bis zu 80.000 Demonstranten zum CSD

Christopher Street Day

Zum CSD in Berlin kommen zehntausende Demonstranten

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    Ursprünglich waren zur Demo in Berlin 20.000 Teilnehmer angemeldet. Die tatsächliche  Teilnehmerzahl am Christopher Street Day soll drei- bis viermal so hoch sein.
    Ursprünglich waren zur Demo in Berlin 20.000 Teilnehmer angemeldet. Die tatsächliche Teilnehmerzahl am Christopher Street Day soll drei- bis viermal so hoch sein. Foto: Jörg Carstensen, dpa

    Bilder wie in alten Zeiten, mit einem Menschenmeer am Brandenburger Tor - und wohl die größte Demonstration in Berlin seit Beginn der Coronakrise: Zehntausende haben am Samstag beim Berliner Christopher Street Day (CSD) für die Rechte queerer Menschen demonstriert. Die Polizei sprach von etwa 65.000 Teilnehmenden, die Veranstalter gar von 80.000.

    Ursprünglich waren lediglich 20.000 Menschen erwartet worden. Unter den Demonstranten war auch der Stellvertreter des Regierenden Bürgermeisters, Kultursenator Klaus Lederer (Die Linke). Größere Zwischenfälle gab es laut Polizei keine.

    "Save our community - save our pride" als Motto des CSD

    Das Motto "Save our Community - save our pride" sollte neben der Einforderung von Rechten für Nicht-Heterosexuelle auch auf die schwierige Situation vieler queerer Einrichtungen aufmerksam machen, die aufgrund der Krise um ihre Existenz bangen.

    Als Queers bezeichnen sich Menschen, die sich nicht mit dem traditionellen Rollenbild von Mann und Frau oder anderen Normen rund um Geschlecht und Sexualität identifizieren.

    Aufgrund der Corona-Krise hatten die Veranstalter statt des oft üblichen Party-Charakters der Parade vor allem das politische Element des Umzugs betont. Sie hatten zuvor ein striktes Alkoholverbot ausgesprochen. Immer wieder riefen die Organisatoren gemeinsam mit der Polizei dazu auf, Maskenpflicht und Abstände einzuhalten.

    Weniger Partystimmung, mehr Politik

    Entsprechend reduziert war zudem die Zahl der Lautsprecher-Lastwagen. Aus den Boxen drangen nicht nur Techno-Musik, sondern häufig auch politische Reden, in denen etwa über die Situation von Homosexuellen im Ausland gesprochen wurde.

    Der Demo-Zug startete am frühen Nachmittag in der Leipziger Straße und zog über den Potsdamer Platz, das Brandenburger Tor und die Siegessäule bis nach Schöneberg. Aufgrund der Sicherheitsabstände zog sich der Aufzug laut Polizei sehr in die Länge. Während die Spitze des Zugs gegen 15.00 Uhr bereits das Ziel erreicht hatte, hatten hintere Teile gerade erst das Brandenburger Tor passiert.

    Die CSD-Parade geht auf die Ereignisse Ende Juni 1969 in New York zurück: Polizisten stürmten damals in Manhattan die Homosexuellen-Bar "Stonewall Inn" in der Christopher Street und lösten einen Aufstand von Schwulen, Lesben und Transsexuellen gegen willkürliche Kontrollen und Schikanen aus.

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