Die Hundstage 2020 stehen vor der Tür. Mit Vierbeinern hat dieses Sommerwetter-Phänomen aber nur sehr indirekt zu tun.
Bild: Britta Pedersen
Die Hundstage 2020 stehen vor der Tür. Mit Vierbeinern hat dieses Sommerwetter-Phänomen aber nur sehr indirekt zu tun.
Bild: Britta Pedersen
Hundstage, das steht im Sprachgebrauch für eine mehrtägige Hitzeperiode oder Hitzewelle im Sommer. Insofern könnten Hundstage eigentlich immer vorkommen in den Sommermonaten. Deutsche Kalender nennen allerdings meist konkret den Zeitraum vom 23. Juli - also diesen Donnerstag - bis zum 23. August für die Hunds-Tage.
Mit möglicherweise schwitzenden Hunden haben die Hundstage nur sehr indirekt zu tun. Tatsächlich verdanken diese ihren Namen dem Erscheinen des "Hundssterns" Sirius am Morgenhimmel. Dass der hellste Stern im Sternbild Großer Hund ("Canis Major") im Morgengrauen aufgeht, während gleichzeitig die heißeste Zeit des Jahres ist, führte irgendwann eben zu jenen Hundstagen. Und die wurden im Lauf der Zeit dann auch in anderen Kulturen übernommen. Die Römer etwa sprachen von den dies caniculares, im deutschsprachigen Mittelalter waren es die huntlich tag oder später die hundstag.
Sowohl für Römer als auch für Griechen in der Antike galten die Hundstage als ungute, sogar gefährliche Tage - ein Aberglaube, der sich bis ins Mittelalter hinein hielt. Unter dem Hundsstern Geborene galten als Unglücksmenschen, Hochzeiten und andere Feste legte man nur sehr ungern in diese Zeit. Auch Krankheiten, etwa die Tollwut, sollten sich an den Hundstagen besonders stark verbreiten, glaubte man.
Dass die Menschen die Hundstage für allerlei unschöne Dinge verantwortlich machten, dürfte mit praktischen Erfahrungen an heißen Sommertagen zu tun haben, glauben Forscher. Schließlich kann es tatsächlich schädlich sein, im Hochsommer aus stehenden Gewässern zu trinken, oder bei Hitze ins kalte Wasser zu springen.
Tatsächlich nein. Zwar liege in dieser Zeit sehr oft Hochdruckgebiet über Mitteleuropa, das hohe Temperaturen mit sich bringt. Aber: "Die vieljährigen Wetterstatistiken weisen ausgerechnet für den Kern-Zeitraum der Hundstage (28.7. bis 7.8.) in Mitteleuropa unbeständige Südwestwetterlagen aus", berichtet der Deutsche Wetterdienst unter Berufung auf entsprechende Untersuchungen.
Hinzu kommt, dass auch die astronomischen Gegebenheiten, die den Hundstagen einst ihren Namen gaben, heute nicht mehr passen. Wegen der Eigenbewegung des Sternbilds Canis Maior und der über die Jahrhunderte veränderten Erdachse geht der Stern Sirius heutzutage in Griechenland rund um den 10. August auf, in Deutschland sogar erst Ende August - der Zeitraum der Hundstage hat sich also um gut vier Wochen nach hinten verschoben.
Natürlich haben sich rund um die Hundstage auch einige Bauerregeln gebildet:
Mittelprächtig. Die Meteorologen erwarten am Donnerstag zwar warme 25 Grad, allerdings auch Gewitter (mehr zum Allgäu-Wetter lesen Sie hier). Von einer Hitzewelle ist das angesichts des durchwachsenen Wetters diese Woche weit entfernt.