Der Chef der Berliner Flughäfen, Engelbert Lütke Daldrup, rechnet mit ersten freiwilligen Corona-Tests für Rückkehrer aus Risikogebieten noch in dieser Woche. "Wir werden dafür wahrscheinlich einen Terminal-Bereich nutzen", sagte er am Dienstag am Rande des Probebetriebs am neuen Flughafen BER. Die Rückkehrer sollen dorthin unter anderem auch mit Bussen transportiert werden, nachdem sie ihr Gepäck aufgenommen haben. Lütke Daldrup geht für Anfang kommender Woche davon aus, dass die Tests per Verordnung auch verpflichtend werden.
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Noch in dieser Woche sollen am Hamburger Flughafen alle Reiserückkehrer unmittelbar nach ihrer Ankunft aus Risikogebieten kostenlos auf das Coronavirus getestet werden. "Wir rechnen mit Donnerstag oder Freitag", sagte Hamburgs Sozialsenatorin Melanie Leonhard (SPD) am Dienstag bei der Landespressekonferenz in Hamburg. Eine entsprechende Regelung für alle größeren deutschen Flughäfen hatten die Gesundheitsminister der Länder und des Bundes in der vergangenen Woche beschlossen.
Viele Reiserückkehrer aus Corona-Risikogebieten
Die Schulferien in Hamburg gehen in der kommenden Woche zu Ende; viele Urlauber sind schon in die Hansestadt zurückgekehrt. In den vergangenen Tagen hätten sich viele hundert Reiserückkehrer aus Risikogebieten wie der USA, den Balkanländern, Nordafrika und der Türkei bei den Gesundheitsämtern gemeldet, sagte Leonhard. "Wir habe eine gute Disziplin bei den Reiserückkehrern. Das spiegelt sich auch in den Zahlen wider."
In Hamburg werden derzeit etwa 2000 Fluggäste pro Tag erwartet. Nicht alle werden aus der Hansestadt kommen. In diesen Fällen sollen die Testergebnisse an die Ämter des Wohnortes weitergeleitet werden. Die Kosten für den Corona-Test teilen sich Bund und Länder.
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hatte am Montag eine Testpflicht für Einreisende aus solchen Gebieten mit hohen Fallzahlen angekündigt, die voraussichtlich kommende Woche in Kraft treten soll.
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Rückkehrer aus dem Auslandsurlaub können sich bereits seit dem Wochenende auf mehreren Flughäfen in Deutschland auf das Coronavirus testen lassen. Das hatten Bundesgesundheitsminister Jens Spahn und seine Kollegen aus den Bundesländern am Freitag beschlossen. Wer keinen negativen Befund hat, muss wie bisher für zwei Wochen in häusliche Quarantäne.
Welche Staaten als Risikogebiete mit einer erhöhten Infektionsgefahr gelten, legt die Bundesregierung mit dem Robert Koch-Institut (RKI) in einer Liste fest. In der jüngsten Version reicht die Liste von Afghanistan und Ägypten über die USA bis zur Zentralafrikanischen Republik. Auch das EU-Land Luxemburg ist dabei.