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Fünf Tote in Wohnhaus in Königs Wusterhausen - Abschiedsbrief des Familienvaters: Angst vor Verhaftung

Brandenburg

Fünf Tote in Wohnhaus in Königs Wusterhausen - Abschiedsbrief des Familienvaters: Angst vor Verhaftung

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    Vor dem Einfamilienhaus in Senzig, einem Ortsteil der Stadt Königs Wusterhausen im Landkreis Dahme-Spreewald, hat jemand eine Botschaft aufgehängt. Die Polizei hat dort fünf Tote in einem Wohnhaus gefunden.
    Vor dem Einfamilienhaus in Senzig, einem Ortsteil der Stadt Königs Wusterhausen im Landkreis Dahme-Spreewald, hat jemand eine Botschaft aufgehängt. Die Polizei hat dort fünf Tote in einem Wohnhaus gefunden. Foto: Fabian Sommer, dpa

    Update, 7.12., 15.05 Uhr: Im Fall der fünf Toten in Königs Wusterhausen (Brandenburg) sind Details aus dem Abschiedsbrief des Familienvaters bekannt geworden - und sie deuten auf Sorgen des Mannes vor einer Verhaftung wegen eines gefälschten Impfzertifikats hin. Daraus ergab sich nach Justizangaben vom Dienstag die Befürchtung des 40-Jährigen, dass man ihm und seiner Frau die Kinder wegnehmen werde.

    Der Brief, den Ermittler im Haus der Familie gefunden hatten, liegt der Staatsanwaltschaft Cottbus vor. Demnach hatte der Mann ein Impfzertifikat für seine Frau fälschen lassen, und ihr Arbeitgeber hatte dies erfahren. Nun hatte das Paar Angst vor einer Verhaftung und dem Verlust der Kinder, wie Oberstaatsanwalt Gernot Bantleon am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur sagte. Weitere Details wollte er nicht nennen.

    Nach der Entdeckung der fünf Toten am Samstag in einem Einfamilienhaus im Königs Wusterhausener Ortsteil Senzig gilt der Vater laut Ermittlern als verantwortlich. Der Mann habe nach der Tat Suizid begangen, ergaben erste Ermittlungen, über die Polizei und Staatsanwaltschaft Cottbus am Montag informiert hatten. Ein Abschiedsbrief weise auf den 40-Jährigen, hieß es. Die Familie war nach Angaben des Landkreises nicht beim Jugendamt bekannt.

    Der Mann soll seine Frau, ebenfalls 40 Jahre alt, und seine drei Kinder im Alter von vier, acht und zehn Jahren getötet haben - man fand alle mit Schussverletzungen. Zunächst hieß es, sie wiesen Schuss- und Stichverletzungen auf. Das revidierte die Staatsanwaltschaft jetzt. Eine Schusswaffe fanden die Ermittler ebenfalls im Haus. Ob es sich dabei um die Waffe handelt, mit der geschossen wurde, sei derzeit aber noch offen.

    Auch war am Dienstag noch unklar, ob das Verbrechen erst am Samstag geschah. Die Tat sei nicht am selben Tag geschehen, sagte Bantleon. Wie lange die Getöteten bereits in dem Haus gelegen hatten, werde erst die Obduktion ergeben. Ergebnisse sollen in einigen Tagen vorliegen.

    Ein Anwohner hatte am Samstagabend berichtet, einige Tage zuvor einen Schuss gehört zu haben - sein Haus befindet sich wenige Häuser vom Ort des Verbrechens entfernt. Nach Angaben der Fahnder gehen die Ermittlungen auch im Umkreis der Getöteten weiter.

    Update, 6.12., 17.30 Uhr: Nach der Entdeckung von fünf Toten am Samstag in einem Einfamilienhaus in Königs Wusterhausen (Brandenburg) gilt der Familienvater laut Ermittlern als Täter. Der Mann habe Suizid begangen, ergaben Ermittlungen, über die am Montag Polizei und Staatsanwaltschaft Cottbus in einer Pressemitteilung informierten.

    Ein Abschiedsbrief weise auf den 40-Jährigen. Auch fanden sich keine Anzeichen für ein gewaltsames Eindringen, für Kampfspuren oder für die Anwesenheit Dritter zur Tatzeit. Der Familienvater soll seine Frau, ebenfalls 40 Jahre alt, und seine drei Kinder im Alter von vier, acht und zehn Jahren getötet haben.

    Die Leichen waren am Samstagnachmittag in dem Haus entdeckt worden. Anwohner hatten die Polizei alarmiert. Bei der Spurensuche sei dann eine Schusswaffe entdeckt worden, die als Tatwaffe in Betracht kommen könnte, hieß es. Sie habe sich an einer Stelle befunden, die zum wahrscheinlichen Ablauf des Geschehens passe. Über einen Waffenschein verfügten nach den Erkenntnissen weder der Mann noch seine Ehefrau. Zum Inhalt des gefundenen Briefes wurden keine Angaben gemacht.

    "Diese Tragödie lässt mich fassungslos zurück", sagte die Bürgermeisterin von Königs Wusterhausen, Michaela Wiezorek. Ihr tiefstes Mitgefühl gehöre zuallererst den Angehörigen, Freunden und Bekannten. Sie denke aber auch an alle Einsatzkräfte, die vor Ort ihre Aufgaben erfüllt hätten und nun dieses Geschehen verarbeiten müssten, sagte sie.

    Ein Seelsorgezentrum sei eingerichtet worden. "Wir werden mit den Einrichtungen, die die drei Kinder besuchten, sprechen", kündigte Wiezorek an. Sowohl den Kindern dort als auch Betreuerinnen und Betreuern werde professionelle Hilfe angeboten, um diesen furchtbaren Verlust verarbeiten zu können.

    Bei der Untersuchung durch Polizei und Staatsanwaltschaft gehe es um Schmauchspuren und Projektile. Voraussichtlich werde dies bis Mittwoch dauern. Die Ermittlungen laufen über eine Mordkommission und die Staatsanwaltschaft Cottbus.

    Update, 6.12., 16.35 Uhr: Nach der Entdeckung von fünf Toten am Samstag in einem Einfamilienhaus in Königs Wusterhausen (Brandenburg) gilt der Familienvater laut Ermittlern als verantwortlich. Der Mann habe nach der Tat Suizid begangen, ergaben erste Ermittlungen, über die Polizei und Staatsanwaltschaft Cottbus am Montag in einer Pressemitteilung informierten. Ein Abschiedsbrief weise auf den 40-Jährigen. Auch fanden sich keine Anzeichen für ein gewaltsames Eindringen, für Kampfspuren oder für die Anwesenheit Dritter zur Tatzeit. Der Familienvater soll seine Frau, ebenfalls 40 Jahre alt, und seine drei Kinder im Alter von vier, acht und zehn Jahren getötet haben. Die Obduktion der fünf Toten werde einige Tage dauern, hieß es.

    Update, 5.12. 13 Uhr: Kerzen brennen vor dem Einfamilienhaus in Königs Wusterhausen südlich von Berlin. Auf einem bunt bemalten Blatt Papier, das am Zaun hängt, steht in Kinderschrift: "Du tanzt nun im Himmel auf einem Regenbogen. Dein Leon". Daneben baumeln zwei Stofftiere. In dem Wohnhaus hat die Polizei am Samstagmittag fünf Leichen entdeckt - darunter drei Kinder (4, 8 und 10). Was hinter dem Verbrechen steckt, ist noch unklar. Die Ermittlungen laufen in alle Richtungen.

    Zwei weitere Anwohner, die nur wenige Häuser von dem Wohnhaus entfernt wohnen, berichten, sie hätten vor einigen Tagen ein Schuss gehört. "Das muss aus einer Schusswaffe gekommen sein. Das waren keine Silvesterkracher", sagt der junge Mann.

    Zunächst sind die Rollläden unten, später ist in einem Fenster ein Weihnachtsstern zu sehen. Spekulationen kursieren, die Bewohner hätten sich in Corona-Quarantäne befunden. Bei den Kindern soll es sich um drei Mädchen gehandelt haben. Laut der "Bild"-Zeitung sollen die Erwachsenen Lehrer gewesen sein. Die Ermittler wollen diese Angaben nicht bestätigen.

    Die Spurensicherung sei die ganze Nacht vor Ort gewesen, sagt ein Polizeisprecher am Sonntag. Anwohner und Bekannte aus dem näheren Umfeld der Toten werden befragt, die Leichen werden von der Rechtsmedizin untersucht. Am Abend wurde ein kleiner Hund aus dem Haus geholt und in ein Tierheim gebracht.

    Update, 5.12., 11.10 Uhr: Im Fall der fünf Toten in Brandenburg gehen die Fahnder momentan davon aus, dass es keinen außenstehenden Verdächtigen gibt. "Es gibt derzeit keinen Tatverdacht gegen eine dritte Person", sagte Oberstaatsanwalt Gernot Bantleon am Sonntag der Deutschen Presse-Agentur. "Es gibt keinen Haftbefehl gegen jemanden."

    Die Ermittlungen gingen in alle Richtungen, sagte Bantleon. Nach Angaben der Polizei werden Anwohner und Bekannte aus dem näheren Umfeld der Toten befragt. Die Spurensicherung sei die ganze Nacht vor Ort gewesen, sagte ein Polizeisprecher. Die Toten würden von der Rechtsmedizin untersucht.

    Update, 5.12., 8.10 Uhr: Nach dem Fund von fünf Leichen in einem Haus in Königs Wusterhausen gibt es noch keine weiteren Erkenntnisse über die genauen Hintergründe. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft Cottbus und der Polizeidirektion Süd vom Samstagabend liefen die Ermittlungen weiter.

    Am Abend stellten in der Straße, in der sich die Tat ereignete, Anwohner eine Kerze auf. Auf die Frage, ob sie die Toten kannten, antwortet ein Mann: "Das hier ist ein Dorf - man kennt sich." Ein Frau, die ihr Rad schob, sagte: "Das ist schon schlimm, was hier passiert ist." Die Familie sei gerade erst vor ein paar Jahren hergezogen. Das Haus sei neu gebaut worden.

    Fünf Tote in Wohnhaus in Königs Wusterhausen - Hintergründe unklar

    Der Anruf ging am Samstag kurz vor Mittag bei der Polizei ein. Nachbarn hatten in einem Einfamilienhaus im brandenburgischen Königs Wusterhausen leblose Personen gesehen. Die Beamten fanden wenig später im Ortsteil Senzig fünf Tote - die Bewohner des Hauses, wie sich später herausstellte. Darunter waren auch drei Kinder im Alter von 4, 8 und 10 Jahren, wie die Staatsanwaltschaft Cottbus und die Polizeidirektion Süd am Nachmittag in einer gemeinsam Presseerklärung mitteilten. Die beiden Erwachsenen seien 40 Jahre alt gewesen.

    Königs Wusterhausen: Leichen haben Schuss- und Stichverletzungen

    Die Leichen wiesen laut der Mitteilung Schuss- und Stichverletzungen auf. Es bestehe der Verdacht eines Tötungsdeliktes. Weitere Angaben konnte Oberstaatsanwalt Gernot Bantleon auf Nachfrage am Nachmittag nicht machen. Umgehend seien kriminalpolizeiliche Ermittlungen eingeleitet worden, die am Nachmittag noch andauerten. Neben Kriminaltechnikern sei ein Sachverständiger des Brandenburgischen Institutes für Rechtsmedizin vor Ort.

    Königs Wusterhausen: Befindet sich der Täter unter den Opfern?

    Bantleon rechnete für Samstag nicht mit weiteren Erkenntnissen über die Hintergründe des Verbrechens. Damit blieb zunächst im Dunkeln, ob es sich bei den Toten um eine Familie handelte, ob sich der Täter unter den Opfern befindet, was das Motiv sein könnte, ob sich noch andere Personen im Haus aufhielten. Spekulationen kursierten, die Bewohner hätten sich in Corona-Quarantäne befunden. Aber auch dafür gab es zunächst keine Bestätigung.

    Königs Wusterhausen liegt süd-östlich von Berlin im brandenburgischen Landkreis Dahme-Spreewald und hat knapp 40 000 Einwohner. Senzig ist ein Ortsteil von Königs Wusterhausen und war bis zu einer Gemeindegebietsreform Anfang der 2000er Jahre eine eigenständige Gemeinde. Es liegt zwischen Feldern und Seen - eine ruhige Idylle mit vielen Einfamilienhäusern.

    Lesen Sie auch: Ein Mann hat einen anderen Mann in München vor eine S-Bahn geschubst. Die Polizei teilte nun mit, dass der Verdächtige an psychischen Beeinträchtigungen leidet.

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