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Influencer Fynn Kliemann im Adventskalender von Olli Schulz

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Fynn Kliemann ist Türchen 22 im Adventskalender von Olli Schulz

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    Fynn Kliemann hatte sich seit Sommer nicht mehr öffentlich geäußert. Kurz vor Weihnachten taucht er jetzt auf Spotify auf.
    Fynn Kliemann hatte sich seit Sommer nicht mehr öffentlich geäußert. Kurz vor Weihnachten taucht er jetzt auf Spotify auf. Foto: Hauke-Christian Dittrich, dpa

    In den vergangenen Monaten war von Fynn Kliemann nicht viel zu hören. Der Influencer, Musiker, Video-Produzent, Unternehmensgründer und Hobby-Heimwerker war abgetaucht, nachdem Betrugsvorwürfe gegen ihn laut wurden. Der bis heute letzte Post seines mehr als 700.000 Follower starken Instagram-Profils ist ein Text vom 3. Juli, in dem er erklärt, 284.000 Euro an gemeinnützige Organisationen gespendet zu haben.

    Es sei "Schritt 1" der Aufarbeitung eines Skandals, der sein Image zerstört hatte. Am 19. Juli folgte noch eine Instagram-Story, in der Kliemann gegen unfaire Vorwürfe einer "woken linken Szene" wetterte und erklärte, der Skandal habe alles, was er sich aufgebaut habe, zerstört. Es wirkte wie ein Zusammenbruch. Seitdem herrschte weitestgehend Funkstille. Jetzt, am 22. Dezember, tauchte Kliemann wieder auf. Und das an einer interessanten Stelle.

    Jan Böhmermann enthüllte im Mai fragwürdige Masken-Deals von Fynn Kliemann

    Hintergrund von Kliemanns Abstieg war, dass Jan Böhmermann in seinem "ZDF Magazin Royale" im Mai enthüllt hatte, dass Kliemann neben all seinen anderen Tätigkeiten auch in unseriöse Maskengeschäfte verwickelt gewesen sei. Corona-Schutzmasken, die er mindestens beworben hatte – eine Beteiligung an der infrage stehenden Textilfirma hat Kliemann zurückgewiesen – seien nicht wie angegeben, fair in Europa, produziert worden. Statt aus Portugal stammten sie aus Vietnam und Bangladesch. Auch Masken, die er selbst in seinem Shop verkaufte und die wohl tatsächlich fair produziert wurden, hatte er nicht wie angegeben, ohne Profitabsicht, verkauft, sondern damit eine hohe Summe verdient – das räumte Kliemann ein, den Gewinn wolle er nun spenden. Kliemann, der den Ruf eines nachhaltigen, modernen Machers hatte, verlor für viele Fans seine Glaubwürdigkeit.

    Ein brisantes Detail war die Freundschaft zwischen Kliemann und einem langjährigen Bekannten von Böhmermann: Fynn Kliemann hatte gemeinsam mit dem Musiker Olli Schulz das Hausboot von Sänger Gunter Gabriel gekauft und umgebaut. Das Projekt wurde im März 2021 als Dokumentation auf Netflix veröffentlicht. Schulz und Kliemann zeigten sich darin als gut befreundete Geschäftspartner (auch, wenn das Projekt immer wieder Streit auslöste). Olli Schulz moderiert seit mehr als neun Jahren gemeinsam mit Jan Böhmermann einen der erfolgreichsten Podcasts Deutschlands.

    Olli Schulz ist auch nach dem Masken-Skandal mit Fynn Kliemann befreundet

    Böhmermann und Schulz machten die Kliemann-Story in ihrem Podcast nicht zum Thema - zumindest nicht direkt. In einer Folge, die kurz nach den Enthüllungen veröffentlicht wurde, entdeckten Fans eine ganze Reihe von Anspielungen. So diskutierten Schulz und Böhmermann etwa, wie man reagieren müsse, wenn man wisse, dass ein guter Freund vom Partner oder der Partnerin betrogen werde. Schulz hatte später auch durchblicken lassen, dass er nach dem Skandal nicht mit Kliemann gebrochen hat.

    Erst kürzlich erklärte er in der Weihnachtssendung des Podcasts, dass er und Kliemann das Hausboot weiterhin gemeinsam besitzen und sich nach einem neuen Liegeplatz in Berlin umsehen würden. Kliemann selbst meldete sich in all den Monaten nicht zu Wort. Berichte über öffentliche Auftritte sind im Netz nicht zu finden, auch auf Medienanfragen unserer Redaktion reagierte er zuletzt nicht.

    Nun tauchte er wieder auf - hinter Türchen 22. Olli Schulz veröffentlicht auf Spotify einen akustischen Adventskalender. Jeden Tag erscheint eine kurze Episode, oft mit prominenten Gästen, die weihnachtliche Geschichten vortragen. Am 22. Dezember sagte Schulz in seiner Anmoderation: "Er ist Musiker, Erfinder und ein Hansdampf in allen Gassen. Und ein Freund." Kliemann trägt dann seine Kurzgeschichte "Der Weihnachtshahn" vor. Über seine aktuelle Situation sagt er nichts. Am Ende wünscht er den Zuhörerinnen und Zuhörern ein frohes Weihnachtsfest. "Möge es besser sein als das restliche Jahr", sagt er noch.

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