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Glosse: Kellner verfolgt Urlauber, weil dieser "nur" 500 Euro Trinkgeld gibt

Glosse

Kellner verfolgt Urlauber, weil dieser "nur" 500 Euro Trinkgeld gibt

Andreas Frei
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    Ist alles nicht so einfach mit dem Trinkgeld.
    Ist alles nicht so einfach mit dem Trinkgeld. Foto: Felix Hörhager, dpa (Symbolbild)

    Wenn es sich schon wetter- und ferienbedingt anbietet, mehrere oder gar alle Hüllen fallen zu lassen, dann bitte richtig. Also auch emotional. Der Kopf schwitzt ja mit, der vom Büroalltag überhitzte sowieso, insofern sei allen Sommergästen mit jedem Tropfen Sommergetränk eine Spur mehr Entspannung gegönnt, ein bisschen mehr Gelassenheit, ein Hauch mehr Großzügigkeit. Gell, signore!

    Ja, auch in Zeiten, in denen gefühlt 13 Millionen Bayern am Gardasee urlauben, muss ein mahnendes Wort an unseren grande amico südlich der Alpen gestattet sein. Gibt es doch Hinweise darauf, dass der Italiener an sich auch nur ein Schwabe ist. Wie anders lässt sich der Vorfall deuten, der sich gerade in Saint-Tropez zugetragen hat. Bekanntlich ein schlimmer Fleck Erde, von Armut geprägt, quasi das Gelsenkirchen Frankreichs. Dort ging ein Tourist, eben aus Italien, in ein Lokal, speiste (es kann nur ein kärgliches Mal gewesen sein), zahlte – und nun kommt's: hinterließ dem Kellner ein entwürdigendes Trinkgeld in Höhe von, man mag es kaum hinschreiben, 500 Euro.

    Die Bürgermeisterin von Saint-Tropez wirft dem Kellner auch noch "Gaunerei" vor

    Volles Verständnis dafür, dass die Servicekraft sich dies nicht bieten lassen wollte. 500 Euro, mon Dieu, so ein Geizkragen! Also dem unverschämten Gast hinterher, bis auf den Parkplatz des Restaurants, und dann: was ihm denn einfiele, 500 Öcken, ha!, das gehe ja gar nicht, und dass es schon das Doppelte hätte sein können. Ob der – wir wiederholen uns – unverschämt knauserige Urlauber wenigstens jetzt nachlegte, ist nicht bekannt. Aber was macht die Bürgermeisterin von Saint-Tropez? Wirft dem Kellner auch noch "Gaunerei" vor. Na, die sollte sich warm anziehen, Sommer hin oder her.

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